Es gibt Dinge, die hört man und denkt nicht weiter drüber nach. Andere Dinge lösen auf mysteriöse Art und Weise zahlreiche Reaktionen aus. Wie macht man Perlen aus Muttermilch? Eine Frage, die bei mir ein Feuerwerk aus Bildern, Emotionen und Gedanken auslöst. Muttermilch ist ein Stoff, der nicht nur lebenswichtig ist. Sie hat auch starken Symbolcharakter und ist das Sinnbild für die innige Bindung aus Mutter und Kind. Schreit das Kind, startet die Produktion und hat man die Kleinen angelegt, dann verschmilzt man mit ihnen. So nah sind die Kinder später nie wieder. Man gibt mit der Muttermilch einen Teil der eigenen Ressourcen weiter und versorgt das Kind mit allem, was es braucht. Die Zeit des Stillens wird bei mir wieder präsent, wenn ich an Perlen aus Muttermilch denke.
Stillen
Als Mutter ist man in der ersten Zeit die einzige, die das Kind versorgen kann. Das ist auf der einen Seite etwas wunderbares. Man ist nicht nur eine wichtige Bezugsperson für das Kind, sondern die wichtigste. Mein Mann hat mich immer wieder beneidet. Die Zeit mit dem Baby im Arm ist auch wirklich etwas schönes. Ich hatte dabei auch nie Probleme. Kein Milchstau, keine wunden Brustwarzen, oder sogar Bißspuren. Meine Kinder und ich waren jeweils ein eingespieltes Team. Zumindest meine ältere Tochter und die beiden Älteren der drei Kleinen. Die jüngste Tochter hat mir damals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hat die Brust kurzerhand verweigert.
Stillkrise
So toll das Stillen ist, so schlimm ist es, wenn man als Ernährerin zurückgewiesen wird. Die Schwangerschaft und die Geburt der Kleinsten waren anders als die beiden davor. Schon im Kreißsaal war klar, dass sie kein Interesse an Muttermilch hatte. Ich habe es ein paarmal probiert und danach aufgegeben. Es war schwierig für mich, das zu akzeptieren und zusammen mit der postnatalen Depression eine harte Zeit. Nicht gebraucht zu werden kann ziemlich weh tun. Zum Glück haben sich aber ein paar Vorteile daraus ergeben und es kam zu einer echten Win-Win-Win-Situation.
Papakind
Die Kleinste wurde also mit der Flasche gefüttert. Das hat mir die Möglichkeit gegeben, mich um die anderen beiden zu kümmern und ziemlich unbeschwert zu schlafen. Mein Mann hat bei seinem sechsten und jüngsten Kind endlich die Gelegenheit bekommen, es die erste Zeit komplett zu versorgen und die Kleine kam in den Genuß väterliche Pflege. Während ich selig geschlafen habe, hat mein Mann Fläschchen gekocht und der Kleinen Dinge beigebracht, die ich niemals geschafft hätte. Sie hat als einzige bereitwillig und gerne in ihrem Gitterbettchen geschlafen und nach erstaunlich kurzer Zeit auch durchgeschlafen. Mütter reagieren nun mal rascher auf ein leises Kinderwimmern, als Männer. Dank der großen Portionen aus dem Fläschchen und einem erschöpften Vater, der erst auf ordentliches Schreien reagiert hat, hat sie Nachts einfach geschlafen.
Anders als die anderen
Insgesamt ist sie bis heute in vielen Bereichen komplett anders, als die anderen beiden. Sie isst unerschrocken alles, was man ihr anbietet, kaut darauf herum und entscheidet nach dem Probieren, ob es ihr schmeckt, oder nicht. Dabei stehen die Chancen ausgezeichnet, dass es ihr schmeckt. Von sehr pikant bis ziemlich sauer nascht sie bis heute fast alles, was mein Mann gerne isst. Während die anderen beiden einen großen Bogen um seine Schimmelkäsebrote und geräucherte Makrelen machen, die er gerne mal genießt, ist die Kleinste meist zur Stelle und fordert ihren Anteil. Auch wenn mein Mann das nicht immer toll findet, ist es doch irgendwie erfrischend zu sehen, dass das Kind so komplett anders ist, als seine Geschwister.
Muttermilchperlen
Aber im Normalfall ist die Stillzeit eine Zeit voller Harmonie. Stillen ist intensiver Körperkontakt und Zeit, die ich immer sehr genossen habe. Umso interessierter war ich für einen Trend, den ich erst jetzt mitbekommen habe. Tatsächlich stammt die Idee aus dem Jahr 2007. Eine Amerikanerin, Alicia Mogavero, wollte ihre Muttermilch konservieren und hat eine Methode entwickelt, aus der Muttermilch Schmuck herzustellen. Sie fertigt noch heute Schmuckstücke aus Muttermilch an. Dank innovativer Anbieter muss man die Milch aber nicht nach Amerika senden. Man kann auch daheim Schmuck aus Muttermilch herstellen. Das Prinzip ist einfach. Man kauft die Ausrüstung um aus der Milch eine Perle herzustellen. Dazu kauft man ein Schmuckstück, in das die Muttermilchperle dann eingesetzt wird.
Harz und Härter
Bei der Herstellung wird die Muttermilch zuerst mit Harz und dann mit einem Härter vermischt. Mit einer Spitze wird sie dann in eine Form gespritzt und härtet dort aus. Das Ergebnis ist eine wunderschöne weiße Perle voller Symbolkraft. Ein Produkt der Fürsorge für sein Kind und ein perfektes rundes Zeichen für Milch gewordene Mutterliebe. Eingesetzt in ein Schmuckstück kann es, wie eine normale Perle, getragen werden. Eine tolle Möglichkeit, ein unbezahlbares Geschenk herzustellen. Schade, dass ich erst jetzt von diesem Trend erfahren habe. Auch wenn man die Perlen nicht als Schmuck trägt, kann man sie ganz einfach in der Erinnerungskiste der Kinder aufheben.
Wie macht man Perlen aus Muttermilch
Auch wenn meine Kinder aus dem Alter längst draußen sind, ist Schmuck aus Muttermilch eine tolle Geschenkidee. Da man die Perlen daheim herstellen kann, muss man der Mutter für das Geschenk keine Milch abnehmen. Man schenkt ihr einfach das Starterset und mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man damit mehrere der hübschen Perlen aus Muttermilch herstellen. Die Herstellung ist einfach und umfasst eigentlich nur drei einfache Schritte.
Milch vorbereiten
Die Milch muss im richtigen Verhältnis mit Harz und Härter vermischt werden. Mein Mann hat letztens den Fußboden in einem Teil unseres Hauses in Ungarn gestrichen. Das Prinzip war dasselbe. Ein wenig Härter wird in Harz eingerührt. Danach kann man die Mischung eine Weile verarbeiten, bevor sie aushärtet. Bei der Muttermilchperle ist der Vorgang gleich. Nur wird hier Muttermilch zusammen mit Harz und Härter vermischt. Man braucht nicht viel Milch, die man mit der mitgelieferten Spritze im richtigen Verhältnis mischt.
Muttermilchperle formen
Mit dem Set bekommt man auch Formen für die Perlen. Die Mischung aus Muttermilch, Harz und Härter, wird in die Form eingespritzt. Jetzt härtet die Perle aus. Danach kann sie einfach aus der Silikonform geholt werden. Damit die Perle perfekt rund ist, muss sie an der Stelle, wo die Mischung eingefüllt wurde, nachbehandelt werden. Hier entsteht ein kleiner Sockel, den man mit einer Nagelfeile leicht entfernen kann.
In den Schmuck einsetzen
Zuletzt wird die Muttermilchperle in das Schmuckstück eingesetzt. Die Schmuckstücke sind auf die Formen für die Perlen abgestimmt. Mit Superkleber wird die Perle in die Fassung geklebt und passt zum Erscheinungsbild. Man kann die Muttermilchperlen wie normale Perlen einsetzen. Die passen in Ohrringe, aber auch in Anhänger. Sie sind strahlend weiß und wunderschön.
Toller Trend
Ich bin einerseits begeistert von diesem neuen Trend. Andererseits finde ich es sehr schade, dass ich ihn noch nicht kannte, solange ich gestillt habe. Ansonsten hätte wohl jedes meiner Kinder ein kleines Schmuckstück in der Erinnerungskiste. Aber es hat auch einen Vorteil, den Trend jetzt zu kennen. Als Geschenk für junge Mütter ist es ideal. Normalerweise schenkt man immer eine Kleinigkeit für das Kind. Ein Stofftier, ein Strampelanzug, oder eine kleine Haube. Mit dem Set zur Herstellung von Perlen aus Muttermilch kann man auch der Mutter ein tolles Geschenk zur Geburt machen. Ein Geschenk, das jede stillende Mutter auf jeden Fall zu schätzen weiß.
Leave a Reply