Es gibt nicht viel, was mich mit Island verbindet. Tatsächlich kann ich es auf zwei Ereignisse zurückführen. Das erste Mal, wo ich viel von Island gehört habe, war 2010. Wahrscheinlich erinnern sich die meisten noch an den Vulkan Eyjafjallajökull. Zwischen dem 15. und 21. April 2010 war der Flugverkehr in Europa eingestellt. Man hatte nicht nur Gelegenheit Reporter und Nachrichtensprecher zu bewundern, die den unaussprechlichen Namen so leicht über die Lippen bekamen, sondern konnte auch einen uneingeschränkt blauen Himmel ohne Kondensstreifen sehen. Das zweite mal war 2016, als die Amateure aus Island bei der Fussballeuropameisterschaft zuerst die Gruppenphase überstanden und dann auch noch England im Achtelfinale aus dem Turnier kickten. Erst im Halbfinale war Schluss und die Spieler sind wieder heim nach Island gereist.
Wikinger
Was die Isländer bei der EM besonders berüchtigt gemacht hat, war ihr Fangesang. Als die Mannschaft dann heim kam standen zehntausende Fans und klatschten mit einem lauten Huh die Hände über den Kopf zusammen. Ein beeindruckendes Schauspiel, das mich spontan an Wikinger erinnert hat. Tatsächlich haben die Wikinger Island besiedelt und bei nur 350.000 Einwohnern, die Island heute hat, sind wohl ein paar Wikinger Gene erhalten geblieben. Dass ich mich mit Island beschäftige und mir alte Youtube-Videos dazu ansehe, hat einen traurigen Anlass. Die Isländer haben einen Gletscher für tot erklärt. Vor zwei Monaten war der ehemalige Gletscher Okjökull in den Medien. Nachdem er mittlerweile abgeschmolzen ist, darf er nicht mehr als Gletscher bezeichnet werden. Er ist damit der erste europäische Gletscher, den es nicht mehr gibt. Wahrscheinlich werden alle anderen Gletscher ebenfalls in den nächsten 30 Jahren schmelzen.
Island
Also habe ich mich ein wenig mit Island beschäftigt. Das Land ist durchaus sehenswert und bietet Vulkane, Geysire und Fjorde. Auf jeden Fall kann man dort ein paar Tage verbringen und auch für die Kinder soll es gut geeignet sein. Schließlich gibt es auf der einen Seite Badeseen, in denen man plantschen kann und auf der anderen Seite kann man auch Wale beobachten. Die Nachteile sind, dass es etwas weit weg ist, man also ein paar Stunden Flug in Kauf nehmen muss und dass es keine billige Urlaubsdestination ist. Aber man kann dort sehr gut ein Wohnmobil, oder eine Hütte mieten. Interessante Tagesausflüge findet man etwa bei www.islandreisen-islandurlaub.de. Man kann sogar Ausflüge auf dem Pferd buchen. Sicherlich ein tolles Abenteuer und ein unvergesslicher Urlaub, wenn man mit dem Pferd zum Geysir reitet.
Urlaubstypen
Wir verbringen jedes Jahr unseren Urlaub am Bauernhof. Dort fühlen wir uns nicht nur wohl, sondern kennen alles, was wir dort brauchen. Wir wissen, in welche Lokale wir gehen, wo wir einkaufen und sogar unser Zimmer ist jedes Jahr dasselbe. Allerdings kommt immer wieder das Thema Fernreise auf. Es ist wirklich ein toller Urlaub, den wir machen und die ganze Familie freut sich schon auf das nächste Jahr, wenn wir heimfahren. Zusätzlich würden wir aber gerne einmal eine Fernreise mit den Kindern machen. Einerseits liegen sie meinem Mann und mir in den Ohren, dass sie gerne einmal fliegen würden und andererseits wollen auch wir noch einmal etwas anderes sehen. Wir haben beide Erfahrungen mit Pauschalreisen und waren in Clubs in der Türkei, Griechenland und Tunesien. Die klassischen Urlaubsdestinationen wollen wir aber eigentlich nicht mehr bereisen. Zumindest nicht, solange wir die Kinder noch beaufsichtigen müssen.
Animation
Urlaub ist für Eltern eigentlich nicht wirklich entspannend. Entspannt am Pool liegen ist eigentlich nicht möglich. Man muss ständig ein Auge auf die Kinder haben und bei drei Kindern braucht man entweder zwei sehr wachsame, oder drei Augen. In solchen Clubs gibt es meist auch die Möglichkeit die Kinder abzugeben. Die Animateure bemühen sich und singen, tanzen und spielen mit ihnen. Es gibt auch Clubs, in denen die Animateure mit den Kindern essen. Eigentlich eine nette Idee, aber wenn ich schon mal Urlaub mit meinen Kindern machen, dann will ich nicht zufällig am selben Ort Urlaub machen, sondern gemeinsam mit ihnen den Tag verbringen. Will ich meine Kinder ein paar Tage nicht sehen, dann schicke ich sie ins Ferienlager, oder organisiere einen Babysitter und mache mit meinem Mann einen Kurzurlaub.
Wochenendhaus
Durch unser Wochenendhaus haben wir jetzt Gelegenheit die meisten Wochenenden zusammen zu verbringen. Ohne Unterhaltungselektronik kommen wir uns dort näher und verbringen mehr Zeit bewußt miteinander. Das Konzept gefällt mir eigentlich ganz gut. Auch wenn wir am Bauernhof WLan haben, mein Mann hin und wieder arbeitet und die Kinder fernsehen, ist es die Zeit dort doch viel analoger, als daheim. Wir genießen es sehr, uns auf uns als Familie zu konzentrieren. Was also im Wochenendhaus und beim Urlaub am Bauernhof schon gut klappt, das kann man doch auch auf andere Urlaube ausweiten. Die Zeit wird kommen, wenn wir uns wirklich entspannt an die Bar, oder an das Pool setzen können und uns um unsere Kinder keine Sorgen machen müssen. Bis dahin werden wir den Cluburlaub mit All-Inclusive aber sein lassen und etwas analogeres aussuchen.
Natur
Neben dem niedrigen Niveau an Elektronik haben Wochenendhaus und Bauernhof gemeinsam, dass wir nahe an der Natur sind. Ich denke, der Schluss, dass wir als Familie also gerne in der Natur sind, ist durchaus zulässig. Wir sammeln Pilze, arbeiten im Garten und die Kinder toben über Wiesen und durch den Wald. Mein Mann und ich sind glücklich, wenn wir auf der Hütte sitzen, auf der wir seit Jahren sitzen und die Berge rundherum beobachten. Es gibt dort kein Handynetz. Während wir daheim alle drei Minuten nach dem Handy schauen und checken, ob es etwas Neues gibt, wird das auf der Alm völlig nebensächlich. Oft vergessen wir unsere Telefone auch im Zimmer, oder im Auto und bemerken es erst am nächsten Tag. Undenkbar daheim, aber im Urlaub ganz normal.
Abenteuerurlaub
Wenn wir unseren Kindern im Urlaub etwas bieten wollen, dann werden wir also keinen Pauschalurlaub buchen, sondern etwas individuelles machen. Der klassische Badeurlaub im gemieteten Selbstversorgerbungalow ist auch nicht unbedingt das, was wir wollen. Die Kinder liegen ohnehin nicht in der Sonne, sondern sind ständig in Bewegung. Wir brauchen also einen Urlaub, der uns Freiraum gibt, uns spontan für etwas zu entscheiden, der den Kindern viel Möglichkeit bietet, sich in der Natur zu bewegen und der uns Eltern ein wenig wunderschöne Natur zeigt. Kombiniert man diese Rahmenbedingungen, dann landet man beispielsweise bei Island.
Alles aus einer Hand
Was auch immer an Individualtourismus möglich ist, kann man auch in Island machen. Wandern, schwimmen und Naturschauspiele beobachten sind genauso möglich, wie Meer und Berge. Erloschene Vulkane und heiße Quellen sind tolle Ausflugziele. Kombiniert man das beispielsweise mit einem Wohnmobil und ergänzt dann noch eine Reitwanderung, dann hat man schnell einen unvergesslichen Urlaub. Vielleicht kann man all das an vielen Plätzen auf der Erde erleben. Ich denke aber, dass das Angebot auf Island ziemlich kompakt ist. Eine niedrige Verbrechensrate, angenehm kühle Temperaturen und eine Insel, die so klein ist, dass man sie in ein paar Tagen komplett abgefahren hat, sprechen für sich. Ich werde mir das mit meinem Mann noch ein wenig durch den Kopf gehen lasse. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass wir in ein paar Jahren, wenn auch die Kleinste in die Schule kommt, einmal einen Trip nach Island planen werden.
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