Taschengeld 3.0 - Willkommen im 21. Jahrhundert auf kinderalltag.de

Taschengeld 3.0 – Willkommen im 21. Jahrhundert

Als Kind hatte ich die eine, oder andere Mark in meiner Tasche. Es war ganz normal, dass Geld, im Austausch gegen Waren, über den Ladentisch gereicht wurde. Heute gibt es das alles nicht mehr. Nicht nur, dass es keine Mark mehr gibt, auch Ladentische und Bargeld begegnen uns nur noch selten. Das hat Vor- und Nachteile. Geht es aber um die Zukunft, dann muss man davon ausgehen, dass das Bargeld in unseren Taschen nach und nach weniger wird und schließlich ganz verschwinden wird. 2019 hat es schon mal den 500-Euro-Schein getroffen. Aus Sicht der EZB wurde er gerne und oft für illegale finanzielle Transaktionen genutzt. Bargeld ist anonym und passt damit nicht mehr in unsere digitale Welt, in der alles nachvollziehbar ist. Jemanden ein Kuvert mit Bestechungsgeld in die Manteltasche zu stecken, oder dem Handwerker ohne Rechnung die Arbeit bar zu bezahlen, wird irgendwann nicht mehr gehen. Gleichzeitig wird man sich die Getränkedose aus dem Automaten, oder die Jause im Supermarkt nicht mehr für Bares kaufen können. Man braucht eine Karte. Nachdem mir das völlig klar ist, bringe ich meinen Kindern bei, mit Karten zu bezahlen. Taschengeld in Bar gibt es nur in Ausnahmefällen.

Plastikkarten

Ich habe mich wirklich lange Zeit gewehrt, mit Karte zu bezahlen. Irgendwie fühle ich mich sicherer, wenn ich bar bezahle. Ein klein wenig vertraue ich der Technik auch nicht. Was, wenn ich mit dem vollen Einkaufswagen am Ende nicht bezahlen kann, oder das Terminal an der Kasse ausfällt, bevor ich meine Karte vorhalten kann? Das kann mit Bargeld nicht passieren. Mein Mann hat mich über die Jahre aber nach und nach an das Thema herangeführt und mittlerweile bezahle ich auch im Restaurant schon mit Karte. Es ist fast wie mit dem Handy. Ich habe meine Tastatur geliebt und konnte mir nie vorstellen, ein Smartphone einzusetzen. Heute ist es für mich selbstverständlich, mit dem Internet in der Tasche zu leben und ich kommunizieren schon lange zeitgemäß über die verschiedenen Messenger. Genauso ist es mit dem Geld. Das Bezahlen mit der Karte ist heute ganz einfach und völlig normal. Auch Kleinbeträge werden problemlos akzeptiert.

Taschengeldkonto

Die beiden älteren haben bereits ein Taschengeldkonto und eine Bankkarte, mit der sie ihre Shoppingtouren finanzieren. Die Jüngste arbeitet immer noch mit Bargeld. Sie ist noch zu jung für ein Konto, aber ich würde ihr trotzdem gerne schon jetzt beibringen, dass die Bezahlung mit Karte die bessere Variante ist. Ich habe also eine Variante gesucht, mit der ich ihr das schon heute ermöglichen kann. Tatsächlich bin ich fündig geworden. Es gibt eine speziell für Kinder entwickelte Prepaid Karte namens Bling Card. Die Karte funktioniert wie eine normale Prepaid Karte. Man zahlt also Geld auf und kann das Geld dann für Kartenzahlungen nutzen. Nicht nur im Laden, sondern auch online kann man mit so einer Karte bezahlen. Bling Karte Erfahrungen von anderen Eltern sind durchwegs positiv. Die Karte ist für Kinder ab 7 Jahren verfügbar. Da es eine Prepaid Karte ist, kann man nicht mehr ausgeben, als man vorher eingezahlt hat. Die App ermöglicht es, die Ausgaben der Kinder zu überwachen. Die Kinder bekommen Anreize, verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umzugehen. Zwar kostet die Karte etwas, dafür bekommt das Kind aber nicht nur eine Bankkarte, mit es Geld beheben kann, sondern eine vollwertige Kreditkarte, die man auch online nutzen kann.

Finanzielle Erziehung

Es gibt einige Probleme mit Kindern und Geld. Zumindest eines meiner Kinder hat hier seine Schwierigkeiten. Mein Sohn kombiniert leidenschaftlich In-Game-Käufe mit Impulskäufen. Er spielt gerne mal am PC, oder auf unserer Playstation und die Spiele sind so gestaltet, dass ein regelmäßiges Bezahlen kleiner Beträge den Spaß erhöht. Er hat ein Taschengeldkonto, kann das aber nicht für Online-Einkäufe nutzen. Also marschiert er gerne mal los und holt sich eine Karte, auf der ein Code steht, den er im Spiel eingeben kann. Damit kann er im Grunde unkontrolliert Geld in Computerspiele stecken. Die Karten hängen in jedem Supermarkt neben der Kasse und sind ganz leicht zu bekommen. Hole ich ihm eine solche Bling Card, dann könnte er die Käufe direkt im Spiel abwickeln. Was auf den ersten Blick nicht unbedingt wie ein Vorteil aussieht, wird aber zu einem, wenn man weiß, dass man die Transaktionen mit der App limitieren kann. Nicht nur, dass das Geld vorher eben eingezahlt werden muss, man kann als Elternteil auch einige Dinge steuern. Insgesamt also ein stimmiges Konzept, das speziell für Kinder entwickelt wurde.

Wie viel Taschengeld?

Kindern Taschengeld zu bezahlen ist schwieriger, als man denkt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt auf seiner Website eine Empfehlung zur Höhe von Taschengeld aus. Ich bin auch der Meinung, dass Kinder in der Grundschule ihr Taschengeld wöchentlich bekommen sollten. Ab dem 10 Lebensjahr empfiehlt das Ministerium 22,50 Euro pro Monat zu bezahlen. Das Geld monatlich bereitzustellen, ist eine gute Vorbereitung auf das spätere Leben. Die meisten Einnahmen, aber auch Kosten, entstehen einmal pro Monat. Interessant finde ich nur den Betrag, der empfohlen wird. Das kann, muss aber nicht ausreichen. Die Mitschüler meines Sohnes treffen sich fast jeden Tag vor der Schule im Supermarkt und holen sich eine Kleinigkeit. Das kostet so um die 3 bis 4 Euro pro Tag. Macht er das dreimal pro Woche, dann sind das alleine schon mal fast 48 Euro pro Monat. Dazu kommen dann noch Besuche bei Fastfoodketten und der eine, oder andere Impulskauf.

Sparsamkeit

Auf der anderen Seite braucht die Älteste der drei kaum Geld. Sie wird in der Schule verpflegt und isst das Schulessen gerne. Außerdem hat die Nahrungsaufnahme keinen so hohen Stellenwert für sie, wie für ihren Bruder. Bei ihr stapelt sich das Geld. Auch die Kleinste gibt so gut wie kein Geld aus. Sie hat ein dickes Portemonnaie, in dem sich reichlich große Scheine befinden. Bei den beiden ist so etwas, wie eine Bling Karte vielleicht nicht unbedingt notwendig. Mein Sohn hat aber reichlich Ausgaben und braucht auch immer wieder online ein paar Euros. Da kommt es sehr gelegen, dass man für die Bling Karte Gutscheincode und damit Rabatt bekommt. Die Idee finde ich nicht schlecht und bin versucht, es einmal auszuprobieren. Besonders deswegen, weil mein Sohn tatsächlich noch sehr viel lernen muss, was den Umgang mit Geld betrifft. Nachdem die App ja verspricht, hier Wissen und Kompetenz zu vermitteln und dabei zu helfen, Sparziele zu erreichen, könnte sie genau das Richtige für ihn sein.

Kartenspiele

Gehe ich mein Portemonnaie durch und sehe mir die vielen unterschiedlichen Karten an, dann stelle ich fest, dass sogar ich, als ehemalige Bargeldfanatikerin, mittlerweile mehrere Karten habe, mit denen ich zahlen kann. Das ist heute einfach ganz normal. Warum also sollte ich meinen Kinder nicht auch beibringen, dass es für unterschiedliche Bedürfnisse auch unterschiedliche Finanzprodukte gibt. Diese Produkte passen dann ideal zum Anwendungsfall und man kann bequem und kosteneffizient bezahlen, während man gleichzeitig seine finanzielle Gebarung im Auge behält. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Stellenwert des Bargelds auch in den kommenden Jahren weiter sinken wird. Die Akzeptanz der Kartenzahlung schreitet rapide voran und man kann in jedem Laden, bei jedem Dienstleister, an jeder Abendkasse und in jedem Restaurant problemlos mit Karte bezahlen. Eine Tatsache, der man sich nicht verschließen sollte und auf die man auch die Kinder vorbereiten sollte.

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