Man kann es sich durchaus schönreden, aber wenn man sich selbst gegenüber ehrlich ist und das glaubt, was die Waage anzeigt, dann gibt es Handlungsbedarf. Das war auch der Gedanke, den ich in letzter Zeit häufig hatte. Ich muss zugeben, dass ich mich in der letzten Zeit etwas gehen gelassen habe und mein Gewicht heute in einem Bereich liegt, den ich eigentlich für unmöglich gehalten habe. Ich würde aktuell auf eine Wippe mit einem Babyelefanten nicht schlecht aussehen und könnte den kleinen Rüsselträger, wenn er für seine Spezies zart ist, durchaus eine Weile in der Luft halten, wenn ich will. Stehe ich aber nicht gerade zwischen Elefanten, fällt mein Gewicht mittlerweile auf. Ich bin jetzt wirklich niemand, der verbissen jede Kalorie zählt und Mittags nur am Salatblatt knabbert. Es darf mitunter ruhig einmal herzhaft sein, was ich zu mir nehme. Allerding könnte diese Einstellung zur Ernährung von mir falsch eingeordnet sein. Ich finde es sympathisch und bodenständig. Man könnte es aber auch als ungesund klassifizieren. Wie auch immer, mein Lebensstil hat mein Gewicht über eine lange Zeit langsam steigen lassen. Mittlerweile habe ich aber eine Trendumkehr geschafft und es geht bergab.
Schokopudding und Linsenchips
Essen ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite muss man es tun. Zumindest hin und wieder sollte man dem Körper Energie zuführen. Auf der anderen Seite ist die Energiezufuhr in den meisten Fällen zweitrangig. An erster Stelle steht der Genuss, den wir haben, wenn wir etwas Köstliches essen. Dieser Genuss lässt unser Belohnungssystem feuern und sorgt dafür, dass wir einfach gerne essen. In meinem Fall begann die Geschichte während der Lockdowns. Eingesperrt mit einer Gruppe Kinder, die plötzlich unterrichtet werden wollten und die nicht darauf vorbereitet waren, wochelang das Haus nicht zu verlassen. Mein Essverhalten hängt stark mit meinem Zustand und meiner Zufriedenheit zusammen. Je mehr es gibt, das mich bewegt, umso lieber esse ich. In Zeiten von Stress verändert sich mein Essverhalten. Ich habe tagsüber keinen Hunger und esse nur Kleinigkeiten. Kaum schlafen die Kinder aber, stehe ich vor dem Kühlschrank. Die Reste vom Mittagessen fallen mir dann genauso zum Opfer, wie Schokopudding und andere Süßigkeiten. In den letzten Wochen habe ich es endlich geschafft, davon loszukommen, davor war Schokopudding aber eine meiner größten Leidenschaften. Auch Linsenchips habe ich für mich entdeckt und leidenschaftlich gerne gegessen.
Junkfood
Es ist nicht so, dass ich nicht weiß, was ungesund ist und was gesund. Es geht beim Essen leider nicht immer rational zu. Statt bewusst meinen Speiseplan zu gestalten, habe ich gegessen, was da war. Und in einem Haushalt mit fünf Personen ist immer viel da. Also habe ich langsam aber sicher Gewicht zugelegt. Der Teufelskreis hat begonnen, sich zu drehen. Ein paar Kilogramm mehr und schon hatte ich Fußschmerzen. Also habe ich mich weniger bewegt und damit weniger Kalorien verbraucht. Mit der Zeit hat sich das aufgeschaukelt. Damit ich auf der Wippe nicht auch noch den großen Bruder vom Babyelefanten wegwippe, habe ich mein Essverhalten stark verändert. Nachdem ich hier im Haushalt die Herrin über den Speiseplan bin, hat das auch positive Auswirkungen auf meine Kinder. Statt schwerem Essen mit vielen Kohlenhydraten gibt es jetzt häufiger proteinreiches Essen und Ballaststoffe. Insgesamt ist die ausgewogene Ernährung aber kniffliger, als man denkt.
Ausgewogene Ernährung
Sich ausgewogen zu ernähren, ist ein schönes Ziel. Ein Ziel, das man nicht ganz einfach erreicht. Man muss dazu ausgetretene Pfade verlassen und sich mit Neuem auseinandersetzen. Also experimentiere ich jetzt immer wieder einmal in der Küche. Lebensmittel, die meine Kinder bisher noch nie gegessen haben, werden jetzt unter den Speiseplan gemischt. Der Erfolg ist allerdings mäßig. Meine Kinder haben sehr klare Vorstellungen davon, was sie essen und was nicht. Außerdem sind sie sehr konsequent und neigen auch nicht zu Heißhunger. Liegt etwas auf dem Teller, das der kindlichen Nase nicht gut genug riecht, oder das irgendwie verdächtig aussieht, bleibt es auf dem Teller. Das Kind erklärt, dass es keinen Hunger hat und geht. Ich bin dann mit 4 Tellern ausgewogener Ernährung alleine und habe das Problem, dass die Nahrung nicht so ausgewogen sein kann, dass 4 Portionen ohne Nebeneffekte verzehrt werden können.
Gesunder Lebensstil
Dass ich momentan wieder abnehme, finde ich toll. Mein Schweinehund hat aufgegeben und ich konnte mich durchsetzen. Also habe ich mich umgesehen und verschiedene Informationen angesehen. So habe ich mehrere Hörbücher zum Thema gehört und überlegt, ob ich ein Ernährungstagebuch führen soll. Die Informationen waren nicht nur wichtig für mich, um entscheiden zu können, wie ich meine Ernährung zusammenstelle, sondern habe auch mein Mindset verändert. Die Autoren solcher Ernährungsratgeber sind meist selbst kerngesund und leben die gesunde Ernährung vor. Außerdem zeigen sie gerne auf, welche negativen Erfahrungen die falsche Ernährung haben kann. Also habe ich jetzt Angst vor Fettleber und Diabetes Typ II und betrachte sorgenvoll meinen Bauchumfang und meinen BMI. Alles zusammen starke Motivatoren, bei der Sache zu bleiben.
Wunschgewicht
Nur das mit dem Zielgewicht ist so eine Sache. Es gibt Tabellen und Empfehlungen, die mitunter stark differieren. Also gibt es aktuell kein Ziel-, oder Wunschgewicht, das ich erreichen will. Ich mache meinen Abnehmerfolg an etwas anderem fest. Momentan fühle ich mich einfach nicht wohl in meiner Haut. Es ist momentan zu viel an Gewicht. Mein Ziel ist also nicht konkret ein bestimmtes Gewicht zu erreichen, sondern ich versuche auf mein Wohlfühlgewicht zu kommen. Ob das jetzt 5, oder sogar 10 Kilogramm mehr, oder weniger sind, als das, was man empfiehlt, ist mir ziemlich egal. Ich bin aktuell noch nicht in einem Bereich, der meine Gesundheit beeinträchtigt. Ich will nur wieder den Kürzeren ziehen, wenn ich mit einem Babyelefant auf die Wippe gehe.
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