Entzückende Einrichtungen auf kinderalltag.de

Entzückende Einrichtungen

Konrad Lorenz, der österreichische Verhaltsensforscher, prägte 1943 den Begriff Kindchenschema. So ziemlich alle Wirbeltiere entsprechen diesem Schema in ihrer Kindheit. Sogar bei einem jungen Dinosaurier wurde es nachgewiesen. Eine relativ große Stirn, verhältnismäßig tief sitzende Augen, Nase und Mund, große runde Augen, ein kleines Kinn und ein überproportional großer Kopf lösen eine Reaktion in Erwachsenen aus. Man könnte jetzt schreiben, dass das Kindchenschema allerhand körperliche und emotionale Reaktionen auslöst und es dazu umfassende wissenschaftliche Studioen gibt. Das ist aber eigentliche egal, denn Welpen, Babyelefanten und natürlich auch menschliche Babys und Kleinkinder sind einfach nur süß. Allerdings muss man nicht unbedingt Augen und eine süße kleine Nase haben, um solche Reaktionen beim Betrachter hervorzurufen. Es gibt auch Gegenstände, die man getrost als süß bezeichnen kann. So etwa die entzückende Einrichtungen, die speziell für Kindergärten, oder Kinderzimmer hergestellt wird.

Nestbau

In kaum einem anderen Lebensbereich wird die Form dermaßen über die Funktion gestellt, wir bei der Ausstattung von Babys. Weiche Farben, hinreißende Motive und irgendwie ein Design, dass zumindest sehr nahe am Kindchenschema liegt. Die kleinen Mützen und Kaputzen der Babys unterstreichen ihre kleinen süßen Geschichtszüge und die kindlichen Proportionen. Die Hosen lassen ihre Beinchen noch kürzer erscheinen und das ganze Baby insgesamt rundlich. Das Prinzip endet aber nicht bei der Bekleidung. Egal was man für die Kinder anschafft, es ist süß, knuffig und hinreißend. Auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich um etwas handelt, das für ein Baby gemacht wurde. Im letzten Trimester der Schwangerschaft startet man mit dem sogenannten Nestbau. Damit startet die Zeit, in der man von kleinen weichen Gegenständen umgeben ist, die irgendwie zu einem Baby gehören.

Kind sein

Die umfangreiche Babyausstattung im Babydesign ist eine Erfindung der Neuzeit. Früher war man eher praktisch veranlagt und die Babys wurden in enge Tücher gewickelt. Generell wurden Kinder vor einigen Jahrzehnten noch weniger als Kinder wahrgenommen. Die Kinderarbeit endete erst am 9. August 1960 in Deutschland. An dem Tag trat das Jugendarbeitsschutzgesetz in Kraft und verbot den Einsatz von Kindern als Arbeiter. Bereits 1839 gab es einen Vorläufer des Gesetzes, das Kinder bis 9 Jahre vor Fabriksarbeit schützte. In der Landwirtschaft mussten aber auch die Kleinsten bis 1960 kräftig anpacken. Heute haben wir wesentlich mehr Verständnis dafür, was die Kinder für ihre Entwicklung brauchen. Das beginnt auch schon, wenn die Kleinen auf die Welt kommen.

Säuglingspaket

Neben sehr viel (und sehr süßer) Kleidung braucht ein Säugling auch jede Menge weitere Ausstattung. Babys brauchen ein eigenes Bettchen und einen Bereich, in dem sie tagsüber liegen, herumrollen und strampeln können. Eine Babydecke am Boden gehört also auch unbedingt dazu. Außerdem brauchen die Kleinen auch Dinge, die ihre Sinne reizen. Spielzeug, das sie mit ihren winzigen Händen greifen können und das so weich ist, dass sie sich nicht verletzen, wenn sie heftig damit um sich schlagen. Babyspielzeug bewegt sich, blinkt und leuchtet und macht leise Geräusche. Glöckchen andere einfache Vorrichtungen erwecken die Aufmerksamkeit der Kleinen und motivieren sie, ihre Umwelt zu erkunden. Babyspielzeug ist also ein wichtiger Teil der Säuglingsausstattung und Babyspielzeug sieht einfach süß aus.

Kleinkinder

Wachsen die Kinder heran und kommen langsam ins Kindergartenalter, dann werden die Möbel ausgetauscht. Die meisten Gitterbetten lassen sich umbauen, so dass man das Gitte an einer Seite herausnehmen kann. oder sie lassen sich insgesamt zu einem Kinderbett umfunktionieren. Je größer die Kinder werden, umso mehr Möbel brauchen sie auch. So süß, wie in den ersten Monaten das Babyspielzeug aussieht, übernehmen nach und nach kleine Möbel diese Rolle. Das eigene Bett der Kinder, kleine Kästen in süßen Farben in einem kindgerechten Design und auch kindgerechte Stühle und Tische sorgen im Kinderzimmer für einen ganz einzigartigen Look. Allerdings gibt es bei der Anschaffung solcher Möbel immer einen Haken. Die Kinder wachsen. So bitter das bei den hübschen kleinen Kleidungsstücken und den tollen Schuhen ist, so ist es auch bei den Möbeln. Nur dass der Austausch der Möbelstücke viel teurer und schwieriger ist.

Kindgerechte Möbel

Wer schon einmal das Vergnügen hatte in der Kita an einem Elternabend teilzunehmen, der weiß, wie niedrig die Stühle dort sind. Ich bin wirklich nicht sehr groß, aber auf den winzigen Stühlen sitze auch ich sehr sehr tief und die kleine Tische sind einfach zu klein, um die Beine darunter zu bringen. Meine Kinder hatten damit nie Probleme. Sieht man sich in den Räumlichkeiten des Kindergartens um, dann wird schnell klar, dass diese Räume für Kinder im Kindergartenalter gestaltet wurden. Das Problem, dass die Möbel mitwachsen müssen, hat die Kita nicht. Wird ein Kind zu groß, dann kommt es in die Schule und wird durch ein kleineres Kind ersetzt. Das ermöglicht die entzückende Einrichtung, die im Kindergarten üblich ist. Möbel für Kindergärten sind auf der einen Seite süß anzusehen, aber auf der anderen Seite tatsächlich sehr funktional.

Kleine Welt

In der Kita finden die Kinder alles, was sie für den Alltag dort brauchen im Miniaturformat. Nicht nur die Stühle und Tische sind niedriger, als andere. Auch die Regalbretter hängen tiefer, Schubladen und Kästchen sind bequem erreichbar und auch die Toiletten und Waschbecken sind kleiner und hängen tiefer. Aus Sicht der Kinder die perfekte Welt und auch ein guter Grund, seine Kinder in die Kita zu schicken. So eine maßgeschneiderte Welt für Kinder kann man auch mit viel Hingabe kaum daheim realisieren. Allerdings beneide ich die Erzieherinnen nicht. Sie müssen sich wohl sehr häufig bücken und wenn sie zusammen mit den Kindern essen, dann tun sie das an demselben Tisch, wie die kleinen Kinder. Für mich sieht die Einrichtung aber einfach nur entzückend aus. Zusammen mit den zahllosen Bastelarbeiten und Bilder der Kinder entsteht das typische Bild einer modernen Kinderbetreuungseinrichtung. Aber ich muss ja nicht den ganzen Tag in der Kita und damit in einer Welt, für die ich viel zu groß bin, verbringen.

Kindchenschema

Auch wenn es wissenschaftlich nicht belegbar ist, bin ich überzeugt, dass auch die kleinen Möbel in der Kita, oder daheim, so etwas wie das Kindchenschema habe. So wie ein Kleinkind ganz besondere Gefühle auslöst, so sorgt auch ein kindgerechtes Mobiliar für ganz ähnliche Gefühle. Es ist einfach entzückend, wie die kleinen Möbel in der bunten Welt stehen und da und dort wirken Kästchen schon mal wie ein kleines Gesicht. Allerdings gibt es mir durchaus zu denken, wie deplatziert ich mich fühle, wenn ich bei den verschiedenen Elterabenden an viel zu kleinen Tischen auf viel zu kleinen Stühlen sitze. Genauso müssen Kinder sich in unserer Welt fühlen. Der Waschtisch und die Toilette daheim sind ihnen zu hoch und auch der Tisch passt einfach nicht. Es macht also Sinn, sich mit der passenden Einrichtung für die Kinder auseinanderzusetzen und ihnen auch daheim Stühle und andere Möbel, die an ihre Größe angepasst sind, anzubieten. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die entzückenden Einrichtungen einfach nur total niedlich aussehen.

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