Es ist doch immer wieder erstaunlich, wieviel Dinge im Laufe eines Lebens zusammenkommen. Meine Kinder sind erst ein paar Jahre alt und schon füllen ihre Schen zwei komplette Zimmer bei uns. Jedes hat einen eigenen Kleiderkasten und im Flur lagern wir zusätzlich ihre Schuhe und Jacken. Abgesehen von so alltäglichen Dingen, wie Kleisung, besitzen die Kleinen aber auch noch viele andere Dinge. Spielzeug, aber auch Erinnerungen. Eine ganz besondere Kiste hat jedes meiner Kinder. Darin liegt neben der Taufkerze und dem Taufkleid noch einiges, was sie später einmal an ihre Kindheit erinnern soll.
Bleibende Erinnerungen
Bereits kurz nach der Geburt habe ich begonnen Erinnerungen meiner Kinder zu sammeln. Dazu habe ich für jedes Kind eine Kiste angelegt und sammle dort Kleinigkeiten, die mir wichtig sind, einen Schritt im Leben der Kinder bedeuten und die auch den Kindern später einmal eine nette Erinnerung sind. Die Taufkleider der Kinder liegen in den Kisten genauso wie die Taufkerzen. Die Älteste der Drei hat zwei Taufkerzen, weil mein Mann und ich zu doof waren, die eigens angeschaffte Kerze zur Taufe mitzubringen. Also haben wir last-minute noch einen Ersatz besorgt. Die ersten Schuhe, mit denen sie Laufen gelernt haben und eine Garnitur ihrer Babywäsche findet sich in der Kiste. Wir hatten damals keine Einladungen zu den Taufen, aber Einladungen wie auf dieser Seite wären auch ein Fall für so eine Kiste.
Es wird mehr
Mit jedem Jahr sammeln sich mehr Erinnerungen in den Kisten. Zeichnungen aus der Kita, später dann gesellen sich erste Hefte und Stundenpläne aus den verschiedenen Schulen zum Taufkleid und der Babywäsche. Es wird mehr und die Erinnerung in der Kiste und die Erinnerungen, die man im Gedächtnis behält vermehren sich. Wir erleben viele tolle Momente, aber auch viele viele Momente, die es später einmal nie wieder geben wird. Sieht man sich ein Kind und seine Entwicklung an, dann wird bewußt, dass das was hier passiert, was das Kind spricht, womit es sich beschäftigt und was es an Angewohnheiten hat, schon morgen für immer verschwinden kann. Die Kinder entwickeln sich und nichts bleibt so, wie es einmal war.
Das Taufkleid als Symbol
Ein Taufkleid ist etwas besonderes, das sicher die meisten Eltern aufheben. Sieht man sich das Taufkleid seines Kindes an, oder hält es an den mittlerweile kleinen Jungen, dann sieht man, wie er sich entwickelt hat. Jeden Tag gibt es etwas Neues, was die Kinder können und jeden Tag gibt es etwas, was sie zum letzten Mal machen. Als Erwachsener erlebt man das nicht mehr bewußt und natürlich ist die Entwicklung bei weitem nicht mehr so rasant, wie bei einem kleinen Kind, aber die Zeiten ändern sich. Was gestern noch normal war, ist heute vorbei. Die Kinder wachsen innerhalb von Wochen aus ihrem Taufkleid und nach 2 Jahrzehnten sind sie ausgewachsen.
Die letzte Runde
Hat man, so wie ich, drei Kinder, dann verzögern sich die letzten Male etwas. Verhaltensweisen werden abgelegt, dafür beginnen ähnliche Verhaltensweisen beim nächsten Kind. Jetzt bin ich in der letzten Runde. Es wird keine weiteren kleinen Kinder geben, die ich großziehe. Meine Drei sind zwar noch weit davon entfernt groß zu sein, aber es gibt keinen Säugling und kein Krabbelkind mehr in meinem Leben. Die Älteste wechselt in die Schule und in ein paar Jahren sind alle 3 aus der Kita. Es geht schneller als man denkt und in absehbarer Zeit wird wohl bei uns im Haushalt die letzte Windel gewechselt. Bis jetzt haben wir die Windeln immer für das nächste Kind verwendet. Diesmal werden sie übrigbleiben und ich weiß auch schon, was ich zumindest mit drei davon tun werde. Eine weitere Erinnerung in den Erinnerungskisten meiner Kinder.
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