Das Leben mit Kindern ist alles andere als langweilig. Zusammenfassend kann man sagen: Irgendwas ist immer. Meine drei haben ständig selbst Geburtstag, oder werden zu Geburtstagen eingeladen. In der Familie gibt es laufend etwas zu feiern und ganz nebenbei gibt es dann noch Feste wie Ostern, oder Weihnachten. Wo Manager ihr Budget erarbeiten und zu Konzerntagungen reisen, da planen Mama und Papa die nächste Feier. Ausgefallene Adventskalender, leckere Süßigkeiten zu Ostern, die kleinen Geschenke für die Partygäste und die großen Geschenke für die Geburtstagskinder. Viel Organisation und Logistik, die im Laufe des Jahres zusammenkommen.
CEM – Chief Executive Mama
Da würde wohl manch ein Manager blass und ganz tief in seinem Lederdrehstuhl hintern Designertisch sinken, wenn er mit der Jahresplanung einer Mutter konfrontiert wäre. Wie ich schon im Artikel Burnout Depression – Arme Manager! Glückliche Mütter? beschrieben habe muss man als Mutter jeden Tag Überstunden und Sonderschichten schieben. Urlaub gibt es nicht und vom Gehalt kann man sich nichts kaufen. Kinderlächeln, die eine, oder andere Umarmung und jeden Monat 35 Kilogramm kindliche Kunst sind schön, aber doch etwas für Liebhaber und die Altpapiertonne. Kaufen kann man sich davon leider nichts und meistens hat man auch keine Lust das Lächeln und die Umarmungen weiterzugeben. Aber abgesehen von der Tagesstimmung und der alles entscheidenden Laune meiner Kleinsten geht es bei dem ganzen Stress doch um etwas viel Größeres.
Glückliche Kindheit
Wer Glück hat, der kann später einmal auf eine glückliche Kindheit zurückblicken. Genau das möchte ich meinen Kindern bieten. Wenn sie einmal alt sind und selbst Kinder haben, dann werden sie wahrscheinlich verstehen, welchen Aufwand ich betrieben habe, damit sie eine ganze Reihe schöner Momente in Erinnerung haben. Der ausgefallene Adventskalender, der Jahr für Jahr für Abwechslung sorgt, die Ostereiersuche und die Geschenke und Lieder unter dem Weihnachtsbaum sollen die Kleinen für ihr Leben prägen und Traditionen vermitteln. Zum Glück vergisst man schnell die negativen Dinge und prägt sich die glücklichen Momente viel besser ein. Es muss also nicht zu 100% perfekt sein und wenn der Weihnachtskalender in einem Jahr einmal nicht den hohen Erwartungen der Kinder gerecht wird, dann heißt das noch lange nicht, dass sie die Vorweihnachtszeit nicht in bester Erinnerung behalten können. Kekse backen, Fensterbilder malen und eben jeden Tag ein Türchen, oder ein kleines Säckchen öffnen während man sehnsüchtig auf das Christkind wartet, ist eine wunderbare Sache!
Zeit nehmen
Wer mitten im Leben steht und Verantwortung trägt, der hat wenig Zeit. Die Vorweihnachtszeit, Weihnachten, Ostern und die Geburtstage der Kinder zu einem Highlight zu machen ist viel Arbeit. Klar kann man Traditionen auch auf Sparflamme leben. Den unechten Weihnachtsbaum mal eben aus dem Keller holen und auseinanderbiegen und den Kindern ein paar Geschenke in die Hand drücken hat theoretisch denselben Effekt. Macht man sich aber die Mühe die Kleinen tagsüber zu beschäftigen, in der Nacht heimlich den Baum zu schmücken und Abends eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier mit Geschichten und Liedern zu gestalten, dann ist das eine Investition in eine glückliche Kindheit. Die Zeit und der Aufwand, die man hier investiert, schlagen sich direkt in der Erinnerung der Kinder nieder.
Ausgefallene Adventskalender
Allgemeine Traditionen sind genauso wichtig für die Kinder, wie die kleinen speziellen Abläufe in der Familie. Hat eines der Kinder Geburtstag, dann ist der Tisch mit Geburtstagsdeko geschmückt, wenn es aufsteht. Wir haben ein paar Dekorationen, die bei jedem Geburtstag verwendet werden. Stücke, die den Kindern später einmal viel bedeuten werden. Die Tradition, dass jedes Kind einen eigenen Weihnachtskalender bekommt gehört bei uns auch zur Familientradition. Ich besorge ausgefallene Adventskalender für sie und sie bekommen nicht nur Schokolade. Auch viele andere Kleinigkeiten, die viel Aufwand sind, formen letztendlich die Kindheitserinnungen.
Mindset
Was bei all den Aktivitäten rund um die Familientraditionen entscheidend ist, ist das Mindest. Will man als Vater und Mutter die Pflicht rasch hinter sich bringen und an Silvester am liebsten schlafen gehen, statt mit den Kleinen beim Feuerwerk zuzusehen, dann wird es schwierig. Wer den Weihnachtsabend und die Geburtstagsfeier ohne Begeisterung und Freude hinter sich bringt, der vermittelt seinen Kindern weniger. Ist man mit Feuer und Flamme bei der Sache und setzt sich selbst hohe Maßstäbe, dann kann man den Kindern viel mehr vermitteln. Tradition und traditionelle Abläufe geben den Kindern auch bei Festen Sicherheit.
Große Aufgabe
Eltern zu sein ist ein Job, ein Job, der wichtiger ist, als jeder Broterwerb, den es gibt. Den Erfolg kann man in den meisten Fällen nicht messen. Eines ist aber sicher: Man hat bei der Erziehung der Kinder nur einen einzigen Versuch. Die Vermittlung von Werten und Traditionen ist wichtig. Klar kann man es auch als Erfolg werten, wenn die Kinder später nicht mit Drogen dealen. Richtig erfolgreich war man aber dann, wenn sie jedesmal, wenn sie selbst eine Tradition fortführen an uns denken. Wenn die einmal mit den eigenen Kindern vor dem Weihnachtsbaum stehen und mit Tränen in den Augen an ihre eigene Kindheit denken, dann haben wir alles richtig gemacht. Es ist gut möglich, dass wir das nicht mehr erleben werden, aber unsere Enkelkinder werden sicher von unserem Einsatz profitieren.
Leave a Reply