Ich habe in den letzten Monaten immer wieder etwas über Waschnüsse gelesen. Diese indischen Nüssen enthalten seifenähnliche Inhaltsstoffe, die sich im Wasser lösen und die Wäsche schonend und umweltfreundlich reinigen. Ich hab mich jetzt ein bisschen intensiver mit den Nüssen auseinandergesetzt.
indisches Naturprodukt
Die Nüsse wachsen auf Bäumen in der Himalayaregion in Indien und Nepal, sind zuerst recht klebrig, werden aber getrocknet und verlieren diese klebrigen Eigenschaften. Für das Waschen werden nur die Nussschalen verwendet.
Da die Nüsse ein interessantes Zusatzeinkommen für die Einheimischen darstellt schützt er die Wälder vor Abholzung. Das indische Forstministerium verteilt junge Waschnussbäume auch kostenlos an die Bevölkerung, wodurch auch, bereits abgeholzte Flächen wieder aufgeforstet werden.
In Indien wird die Waschnuss nicht nur für das Waschen der Wäsche, sondern auch für die Körperpflege eingesetzt.
umweltfreundliche Alternative
Soweit ich gelesen habe, gibt es zahlreiche Tests zu Waschnüssen. Am häufigsten wird von Anhängern der Waschnuss ein Test aus dem Jahr 2006 angeführt, der in der Sendung Galileo ausgestrahlt wurde. Gegner berufen sich auf einen Test von Stiftung Warentest aus dem Jahr 2009, bei dem die Waschnüsse in der Waschleistung als mangelhaft beurteilt werden.
Im Internet gibt es darüber hinaus zahlreiche Berichte von Personen, die die Waschnuss selbst regelmäßig einsetzen und sehr zufrieden sind.
Nachteile
Moderne Waschmittel enthalten Enzyme, die Eiweiß aufspalten können, also Flecken, wie Schokolade, etc. sehr gut lösen. Außerdem sind in handelsüblichen Waschmitteln Weißmacher enthalten, die vor Allem weiße Wäsche aufhellen. In diesen beiden Zusatzstoffen sind die herkömmlichen Waschmitteln den Waschnüssen überlegen. Schwierige Flecken werden besser gelöst und die weiße Wäsche wirkt weißer, da die mit optischem Aufheller behandelt wird. In unseren Waschmitteln sind außerdem Duftstoffe enthalten, die dafür sorgen, dass die Wäsche so riecht, wie wir das erwarten. Waschnüsse riechen angeblich neutral, allerdings kritisieren einige Verwender den Eigengeruch, den man wahrnimmt.
Die enthaltenen Wasserenthärter verhindern auch, dass die Waschmaschine verkalkt indem sie das Wasser weicher machen.
Vorteile
Darüber hinaus stehen die Waschnüsse unseren Waschmitteln in nichts nach. Sind keine schwierigen Flecken in der Wäsche spricht nichts dagegen, Waschnüsse zum Einsatz zu bringen. Die Wäsche wird weicher und der Geruch wird von anderen Anwendern als frisch und angenehm beschrieben.
Die Nüsse sind umweltverträglich und dadurch, dass keine chemischen Zusatzstoffe enthalten sind für empfindliche Haut besser verträglich und bei z.B. Neurodermitis eine sinnvolle Alternative.
Anwendung
Es wird nur die Schale der Waschnüsse verwendet. Je nach Menge der Wäsche verwendet man 3 bis 9 halbe Schalen, die man in einen verschließbaren Leinenbeutel gibt, den man einfach mit der Wäsche mitwäscht. Am besten man zerkleinert die Schalen noch einmal, zum Beispiel durch draufsteigen, damit sie ihre Wirkung optimal entfalten können. Man kann die Nüsse bis zu dreimal wiederverwenden, wobei die bei höheren Temperaturen rascher aufgebraucht sind, weil das enthaltenen Saponin aus der Schale gelöst wird.
Ich habe vor Allem Bedenken, dass bei der ausschliesslichen Verwendung der Waschnüsse meine Waschmaschine stark verkalken wird und der gewohnte Duft meines Lieblingswaschmittel mir fehlen wird. Ich werde mich aber persönlich von der Waschkraft der indischen Nüsse überzeugen und davon berichten. In jedem Fall werden ich nicht komplett umsteigen, sondern nur ausgewählte Wäsche mit den Nüssen waschen um meine Waschmaschine zu schonen und auch hartnäckige Flecken mit den Enzymen zu lösen.
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