Trotzphase, was tun

Auch wenn es nicht immer das Liegen am Supermarktboden sein muss so machen Eltern von Kindern in der Trotzphase eine schwere Zeit durch. Es geht um die Durchsetzung der eigenen Ideen und die Selbstbestimmung des Nachwuchs. Was kann man tun, um diese Phase glimpflich vergehen zu lassen?

Wenn ein Nein zu einem Schrei-, oder Quietschkonzert führt und das Kind sich regelmässig gegen Regeln wehrt ist die Trotz- oder Autonomiephase eingetreten. Meine Kinder waren immer um den zweiten Geburtstag plötzlich unausstehlich und schwierig. Ein Ende war erst vor dem vierten Geburtstag spürbar.

Ich selber habe ich stundenlangen Diskussionen mit meinem Mann nach Lösungen zu dem Thema gesucht. Es ist einfach unglaublich anstrengend permanent gegen teils immensen Widerstand zu kämpfen um alltägliche Wünsche durchzusetzen. Leider ist es nur allzu menschlich oft den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Statt den Nachwuchs mit Geduld, oder wohldosierter Härte von der eigenen Idee zu überzeugen gibt man sich gerne geschlagen. Es geht im Einzelfall ja auch nicht um viel. Wenn der Kleine sein Spielzeug einfach im Wohnzimmer liegen lässt und es einfach nicht wieder in sein Zimmer tragen will ist das ja kein Weltuntergang. Der Preis für das Klein beigeben ist, dass man selbst das Spielzeug wieder zurückträgt. In diesem Fall kein Beinbruch, aber was lernt das Kind daraus.

Im schlechtesten Fall zieht der Nachwuchs den Schluss, dass Gehorchen nur noch optional ist und mit ausreichend Sturheit und Geschrei alles zu erreichen ist. Wir tun uns und den Kindern also nichts Gutes, wenn wir uns hier aus der Pflicht nehmen. Es gilt eine Strategie zu finden mit der wir den Trotzkopf aus dem Konzept bringen und die verfahrene Situation deeskalieren. Auch wenn es viel Kraft erfordert, die um Alltag nicht immer zur Verfügung steht, sollten die Eltern das Kleine auf keinen Fall dadurch in seinem Verhalten bestärken, dass sie selbst auch zu schreien beginnen. Im Idealfall überzeugt man vom eigenen Wunsch und geht gegebenenfalls einen Kompromiss ein und trägt das Spielzeug z.B. gemeinsam zurück. Man sollte auch genau abwägen, in welchen Situationen man die Lage eskalieren lässt. Hat man einmal mit Konsequenzen, wie einem Fernseh-, oder Süßigkeitenverbot  gedroht kann man ohne Gesichtsverlust nicht mehr verlieren. Wenn man gerade ohnehin keine Kraftreserven hat ist es meiner Meinung nach besser über Kleinigkeiten hinweg zu sehen. Unterm Strich spart man damit viel Kraft, weil eine Auseinandersetzung mit einem Kind, das gerade auf Streit gepolt ist ist anstrengender, als ein paar Extra-Handgriffe.

In der Trotzphase findet Erziehung statt. Jetzt lernen unsere Kinder, welches Verhalten sich bezahlt macht und wie man sich im späteren Leben sozial verträglich durchsetzt.

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