Es ist jedes Jahr dasselbe. Tatsächlich ist es sogar dreimal jährlich dasselbe. Wir stehen vor der Herausforderung Kinderpartys zu organisieren. Allerdings ist das in Zeiten wie diesen, in denen wohl niemand sagen kann, ob man in ein paar Tagen, oder Wochen raus darf, oder ob gerade Lockdown sein wird, noch fordernder als sonst. Trotzdem ist es an der Zeit sich zu überlegen, wie man den Geburtstag meiner Kinder gebührend feiern kann. Auf der Suche nach Inspirationen bin ich auf das Thema Grillparty mit Kindern gestoßen. In unserem Garten in Ungarn haben wir einen Griller, mit dem man wohl für eine halbe Kompanie grillen könnte. Hier in der Wohnung ist das schon etwas schwieriger. Aber auf unserem Balkon steht ein unscheinbarer und leicht verstaubter Gasgriller. Es gibt also durchaus die Option zu Grillen. Mit Kindern ist das aber nicht ganz so einfach.
Fleischfresser
Spätestens seit Jurrasic Park kennt meine Generation den Unterschied zwischen Herbivoren und Carnivoren. Die einen fressen Gemüse, die anderen fressen die, die Gemüse fressen. Bei uns ist die Nahrungskette etwas komplizierter, aber wir unterscheiden auch zwischen zwei Gruppen. Die eine Gruppe bilder mein Mann, der sich vegetarisch ernährt und die andere Gruppe besteht aus meinen Kindern und mir, die einen Ernährungsstil haben, der so ungefähr das Gegenteil von vegetarisch ist. Beim Grillen sind die Rollen also klar verteilt. Der Vegetarier steht am Grill und bereitet das zu, was die Nicht-Vegetarier essen. Dass mein Mann auch ganz gerne gegrilltes Gemüse mag ist übrigens der Grund dafür, dass unser Griller in Ungarn so riesige Ausmaße hat. Er mag es nicht, wenn Fleisch und Gemüse auf dem selben Stück Grillrost liegen. Also hat er einen Griller angeschafft, auf dem sich die Trennkost aus dem Weg gehen kann.
Feuer
Die Faszination von Feuer ist allerdings nicht zu unterschätzen. Einerseits liebt mein Mann es, das Feuer zu entfachen und für eine ordentliche Glut zu sorgen. Andererseits werden aber auch die Kinder von der glühenden Kohle magisch angezogen. Das Problem dabei ist, dass sie die Hitze unterschätzen. Der Metallgriller, in dem ein paar Kilo Holzkohle vor sich hin glühen, ist durchgängig heiß genug, um sich daran ernsthaft zu verletzen. Man muss die Kinder also permanent vom heißen Grill fernhalten und darf die Glut niemals alleine lassen. Wieder ein Argument dafür, dass mein Mann am Grill stehen bleibt. Sicherheit geht vor.
Stadtleben
Allerdings gibt es momentan keine Möglichkeit, in unseren Garten zu fahren. Die Einreise nach Ungarn ist momentan nicht möglich und beim Zurückkommen müssten wir zusätzlich in Quarantäne. Wir müssten also improvisieren, wenn wir grillen wollen. Dazu haben wir einen süßen kleinen Gasgriller, den wir seit ein paar Jahren auf unserem Balkon stehen haben. Das Prinzip ist recht einfach und das Grillen mit dem Gasgriller funktioniert ganz anders, als mit Holzkohle. Der Griller ist mit wenigen Handgriffen einsatzbereit und innerhalb von Minuten auf Betriebstemperatur. Dort bleibt er auch. Solange, bis man den Gashahn abdreht, brennt das Feuer. Nicht nur, dass die Temperatur vom ersten Würstchen bis zum letzten Kartoffel gleich bleibt, sie lässt sich auch problemlos regulieren. Wie bei einem Gasherd kann man mit einem Drehschalter den vorderen und den hinteren Bereich heißer, oder weniger heiß einstellen. So kann man auch auf dem Balkon grillen.
Enge Sache
Allerdings ist das Grillen am Balkon noch gefährlicher. Auch wenn der Gasgriller keine große Brandgefahr darstellt und z.B. Funkenflug nicht möglich ist, wird er trotzdem unglaublich heiß. Der kleine schwarze Griller mit der geschlossenen Haube stellt also genauso eine akute Gefahr für die Kinder da, wie ein loderndes Feuer aus Holzkohle. Allerdings unterschätzt man die Hitze, wenn man das kleine Ding sieht. Es knistert nicht und glüht nicht, sondern gibt nur ein sanftes Rauschen, oder Zischen von sich, wenn das Feuer brennt. Zusammen mit dem beschränkten Platz am Balkon ist das tatsächlich ein Problem. Es ist fast nicht möglich ausreichend Abstand vom Griller zu halten, wenn man sich am Balkon befindet. Allerdings ist das Grillen mit dem Gasgriller auch weniger zeitintensiv, als der Holzkohlegriller. Einschalten, Grillen, Ausschalten – Das wars. Beim Kohlegrill muss zuerst befüllt, dann angezündet und ewig gefächert werden. Irgendwann hat die Glut dann die passende Hitze, die aber schnell wieder abnimmt.
Grillen zwischendurch
Für eine schnelle Grillparty ist der Gasgrill also die bessere Option. Am Balkon ist er sowieso die einzige Option. Will man mal eben ein paar Würstchen über offenem Feuer grillen, dann braucht das wenig Vor- und Nachbereitung. Die Grillroste unseres Balkongrillers sind außerdem so klein, dass man sie in den Geschirsspüler stellen kann. Der Aufwand ist also wirklich sehr gering. Allerdings kommt damit eben auch kaum das Grillparty-Feeling auf. Klar kann man den Tisch mit Saucen und Salaten decken und mal auf dem Balkon essen, aber eigentlich ist es kaum ein Unterschied zu einem Herd. Ob das Fleisch aus der Pfanne kommt, oder vom Gasgrill macht wenig Unterschied in der Zubereitung und im Geschmack. Für eine Grillparty mit Kindern ist der kleine Gasgrill aber weniger gut geeignet. Dafür haben wir in unserem Hof einen Griller, der den Bewohnern unseres Hauses zur Verfügung steht.
Grillparty mit Kindern
Dieser Griller bietet deutlich mehr Platz, als am Balkon. Er besteht aus einem dicken Betonring, der mit Steinen gefüllt ist. Auf den Steinen wird die Kohle entzündet und an zwei Stangen sind rund Grillroste befestigt, die man über das Feuer schwenken kann. Diesr Griller wäre ideal für eine Grillparty mit Kindern. Die Kinder können problemlos rund um das Feuer stehen. Durch den Betonring besteht kaum Verbrennungsgefahr. Beim Metallgriller unterschätzt man schnell, wie warm der Griller werden kann. Das kann bei Beton nicht passieren. Außerdem steht der Griller mitten in der Wiese. Er kann auch nicht kippen, wenn man dagegen läuft. Insgesamt also der ideale Griller für das Grillen mit Kindern. Tatsächlich scheint beim Grillen mit Kindern die Verletzungsgefahr im Vordergrund zu stehen. Auch diese Anleitung zum Grillen mit Kindern, macht die Verbrennungsgefahr zum Thema und widmet der Erstversorgung von Verbrennungen sogar einen eigenen Absatz.
Grillgut für Kinder
Meine Kinder sind echte Fleischtiger. Sie freuen sich über Fleisch in den verschiedenen Varianten und sind damit problemlos satt zu bekommen. Allerdings sind nicht nur Fleisch und Gemüse für den Griller geeignet. Fruchtspieße, oder die klassischen Marshmallows gehören bei uns auf jeden Fall zum Grillen dazu. Allerdings würde ich das bei einer Grillparty für Kinder nicht empfehlen. Meine drei Kleinen um den Grill zu versammeln um ihren Nachtisch zu rösten ist schon grenzwertig. Mehr Kinder bekommt man wohl nur schwer in den Griff. Trotzdem werde ich die Idee, eine Grillparty als Geburtstagsfeier zu veranstalten, im Hinterkopf behalten. Solange Corona noch für Einschränkungen sorgt, werden wir wohl mit unserem kleinen Gasgriller am Balkon Vorlieb nehmen müssen. Danach aber werden wir mal einen netten Nachmittag mit einem ordentlichen Griller organisieren und den Kindergeburtstag im Hof feiern. Da kommen auch die Eltern auf ihre Kosten.
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