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Nächster Halt: Karneval

Das Leben als Mutter ist wirklich alles anders, als langweilig. Speziell, wenn man mehrere Kinder hat, gibt es ständig Termine und andere Dinge, auf die man sich vorbereiten muss. Solange alle drei noch in dieselbe Kita gehen, ist alles einfacher. Mit dem Schulstart laufen die Termine aber plötzlich asynchron und unkoordiniert. Hat die Kita-Leiterin sich noch darüber Gedanken gemacht, welche Gruppe wann ihre Weihnachtfeier und den Elternabend hat, ist das in der Schule völlig egal. Zwei, oder drei parallele Termine sind leider nicht selten. Aber nicht nur die offiziellen Termine müssen koordiniert und absolviert werden. Auch die Feiern müssen geplant werden. Nachdem fünf unserer ingesamt sieben Kinder und ihre Oma zwischen Ende September und Mitte Jänner Geburtstag haben und in dieser Zeit auch noch Weihnachten und Neujahr gefeiert wird, haben wir eine Zeit voller Termine hinter uns. Nach eine Woche, dann sind die Geburtstage auch alle erledigt. Nächster Halt: Karneval.

Karneval und Fasching

Als Wahlösterreicherin habe ich mich schon an die Art, den Fasching zu feiern gewöhnt. Im Gegensatz zu meiner Heimat gibt es hier keine Karnevalskultur und die Feierlichkeiten beschränken sich auf ein paar kleine Kostümfeste am Faschingsdienstag. Die Erwachsenen feiern kaum und eigentlich geht es nur darum, die Kinder zu verkleiden. Allerdings ist auch das schon ein Problem. Meine Kinder lieben Kostüme und tragen sie oft und gerne. Auch außerhalb des Karnevals laufen sie als Hexe, Prinzessin, oder Superman durch die Wohnung. Das hat zwei Effekte. Einerseits ist unser Kostümfundus nichts besonderes mehr. Andererseits sieht man den Kostümen teilweise auch an, dass sie schon ein paarmal getragen wurden. Neben diesen Tatsachen, spielt auch das Wachstum der Kinder eine Rolle.

Erbfolge

Zwar kann man Kostüme von einem Kind zum nächsten weitergeben, das ist aber nur in einem Fall wirklich möglich. Wächst die Älteste aus einem Kleid, dann kann sie es an ihre kleine Schwester vererben. Ihr kleinerer Bruder wird es nicht tragen. Zumindest nicht gerne. Auch die Kostüme meines Sohnes sind nicht vermittelbar. Ich bin zwar keine Verfechterin von strikter Geschlechtertrennung, wenn es um die Outfits geht, meine Kleinste aber schon. Sie ist eine Diva, eine Prinzessin und hat offensichtlich mehr rosa Gene, als ich. Dass das nur von meinem Mann vererbt worden sein kann, ist ein Thema für sich, ich werde aber ein anderes Mal darüber nachdenken. Die Kostüme sind also meist schwer vermittelbar. Zusammen mit Zeitgeist, dem Bestreben eine gute Mutter zu sein, dem Wachstum der Kinder und dem Verschleis der Kostüme lässt das nur einen einzigen Schluss zu. Ich brauche wieder einmal Kostüme.

Shopping

Die einfachste Variante ist es, in einem Fasching Shop passende Kostüme zu finden. Das ist genau mein Ding. Ich bin handwerklich nicht mit viel Talent gesegnet worden und sehe mich auch nicht unbedingt an der Nähmaschine, oder der Bastelschere. Hin und wieder macht es zwar Spaß, aber im Fall von Faschingskostümen ist der Leistungsdruck spürbar. Die Qualitätskontrollen durch die Kinder sind beinhart und wenn ich ihnen einen unförmigen Sack überstülpe nützt es wenig, wenn ich ihnen die Gedanken und Inspirationen, die ich eigentlich umsetzen wollte in schönen Bildern erkläre. Bei aller Mutterliebe wäre wohl das netteste, was ich hören würde auch nicht unbedingt gesellschaftsfähig. Das kann man den Kindern auch nicht verdenken, denn auch andere Kinder denken so und sagen auch, was sie denken. Ich habe zwar viele Ideen, wenn ich mir im Internet etwa Organza Stoff ansehe, aber die Umsetzung der Ideen würde mich wohl etwas überfordern.

Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen für die Herstellung von Kostümen sind also recht klar. Je weniger Geschick erforderlich ist, um ein Kostüm herzustellen, desto besser. Es sieht also so aus, als wäre der Kauf eines fertigen Kostüms die beste Variante. Aber es spricht auch nichts dagegen, dass ich soch etwas kreativ werde. Auch wenn ich keine neuen Outfits kreiere, kann ich ja bestehende Kombinationen aufwerten. Der Stoff muss ja nicht zwingend vernäht werden. Vielleicht kann man aus einem Stück weißem Stoff, einer Schnur und ein paar Sicherheitsnadeln, eine Toga zusammenstellen? Ein Stück Kunstpelz und eine Keule und schon hat man einen Höhlenmenschen. Das wäre auch die beste Möglichkeit die Frisuren meiner Töchter einzubauen. So würde ich mir auch gleich das tägliche Bürsten ihrer Haare sparen.

Kreative Kostüme

Die gekauften Kostüme haben eindeutige Vorteile. Man muss sich um nichts kümmern, alle Accessoires sind dabei und das Kind ist in wenigen Minuten fertig verkleidet. Bei kleinen Kindern ist das die beste Variante. Nachdem meine älteste aber schon acht Jahre alt ist, kann man ihr vielleicht schon eine kreativere Kostümierung geben. Ein bunter Turnanzug zu einer weißen Strumpfhose und Jongliertücher und schon ist die Artistin fertig. Mit dem Outfit kann sie in der Schule auch viel besser mitarbeiten, als im Prinzessinnenkleid. Allerdings gibt es mit zunehmenden Alter auch immer mehr Mitsprache.

Mitspracherecht

Die süßen kleinen Käfer, die sich kaum auf den Beinen halten können und im rot schwarzen Outfit einfach nur süß aussehen, stellen fast keine Ansprüche. Ihnen ist sowieso egal, was man ihnen anzieht und dass sie an diesem Tag einen Käfer darstellen, ist ihnen genauso gleichgültig, als wären sie nackt. Werden die Kinder älter, dann ändert sich das leider. Beeinflußt vom Fernsehen, Freunden und vielen anderen Kanälen haben sie sehr konkrete Vorstellungen davon, wie sie sich verkleiden wollen. Das macht die Wahl des Kostüms leider auch nicht einfacher. Für die beiden kleineren wird es heuer also wieder ein Kostüm von der Stange werden. Die Kleinste hat mittlerweile eine große Auswahl an verschiedenen Outfits. Meinem Sohn werde ich wohl etwas neues kaufen. Bei der Ältesten versuche ich diesmal aber etwas Neues. Mal sehen, ob sie darauf einsteigt, oder in ihrer Rolle als Prinzessin am glücklichsten ist.

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