Wir besitzen vier Roller, drei Fahrräder, zwei Laufräder, ein Skateboard und zwei Dreiräder. Außerdem haben wir noch 2 Bobbycars und ein drittes Rutschauto. Ein ansehnlicher Fuhrpark, den wir uns nur deswegen leisten können, weil wir zwei große Balkone haben. Hier parken wir die Fahrzeuge, und die Kinder nutzen sie an schönen Tagen auch um damit ein paar Meter auf dem Balkon vor und zurück zu fahren. Die hohe Schule des Fahrradfahrens haben die Kinder, bis auf die Kleinste, schnell gelernt. Sie ist heuer dran und auch bei ihr wird es vermutlich ein Kinderspiel werden. Eine entscheidende Rolle dabei haben unsere Laufräder gespielt. Wenn man also wenig Platz hat und sich entscheiden muss, welches Fahrzeug angeschafft wird, dann kann ich das Laufrad sehr empfehlen. Dieses gibt es auch schon für die Kleinsten.
Erst drei, dann zwei
Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass es verdammt schwer ist, sich von den alten Fahrzeugen zu trennen. Der Grund ist denkbar einfach: Die werden noch benutzt. Auch nachdem die Kleinen Fahrradfahren gelernt haben, waren die Bobbycars noch immer aktuell. Die Dreiräder nutzen sie heute unverändert, auch wenn sie kaum noch die Knie unter den Lenker bekommen. Wir haben ausreichend Platz dafür und die Teile sind auch nichts mehr wert. Meine Drei haben sie ordentlich strapaziert und die intensive Nutzung ist an unserem Fuhrpark nicht spurlos vorübergegangen. Wer weniger Platz hat und dem Messieeffekt beim Sammeln von Kinderfahrzeugen vorbeugen möchte, für den ist ein mitwachsendes Fahrzeug ideal. Ein niederländisches Unternehmen hat ein Laufdreirad entwickelt, das sich zu einem Laufrad umbauen lässt.
Laufräder
Das Prinzip Laufrad ist genial und der beste Grundstein für das spätere Fahrradfahren. Die Kinder lernen ganz automatisch das Rad zu stabilisieren und rollen weite Strecken, ohne sich abzustützen. In unserem Fall war das eigentliche Fahrradfahren Lernen dann nur noch Formsache. Ein paar Minuten Zeit um sich an die Pedale zu gewöhnen, aber das Fahren selbst und vor allem das Abstützen mit den Füßen um sicher zu stehen, klappte bei den ersten Beiden völlig unproblematisch sofort. Die ersten Fahrrader kamen auch ohne Pedale aus und waren im Prinzip Laufräder, mit denen sich die ersten Fahrer bereits 1815 fortbewegten. Heute sind Laufräder nur noch für Kinder weit verbreitet. Wir Erwachsene fahren Fahrrad, oder E-Bike. Dabei ist es oft erstaunlich, wie geschickt und vor Allem, wie schnell die Kinder mit den Laufrädern unterwegs sind.
Fahrradkompetenz
Das TryBike, das Laufdreirad, das sich zu einem Laufrad umbauen lässt, stammt aus den Niederlanden. Dass eine solche Entwicklung in Holland gemacht wird, ist wohl kein Zufall. Mehr Fahrräder als Einwohner machen die Niederlande zu einer Kapazität im Bereich Fahrrad. Die Investition in so ein TryBike ist nachhaltig. Kurz nachdem die Kinder laufen können, können sich auf auf dem Dreirad sitzen. Sie starten also im 2. Lebensjahr und können das Fahrzeug, nach dem Umbau auf eine Laufrad solange verwenden, bis sie Fahrrad fahren. Dabei kann man das Laufrad auch nur mit zwei Rädern kaufen. Braucht man dann später, vielleicht für ein kleines Geschwisterchen doch noch das dritte Rad, dann kann man auch einen Umbausatz vom Laufrad zum Dreirad kaufen. Bei der Produktion kommt so wenig Kunststoff, wie möglich zum Einsatz. Die Dreiräder werden aus Stahl, Holz und wiederverwerteten Stoffen hergestellt. Mit weißen Rädern und blauem, oder roten Vintage-Rahmen können Mädchen und Jungen das Trybike nutzen. Die Farben Schwarz und Grau erinnern ein wenig an Motorräder.
Mobilität
Der Spaziergang mit den Kindern verändert sich in den ersten Jahren dramatisch. Zuerst schiebt man entspannt und im eigenen Tempo den Kinderwagen. Beginnt der kleine Entdecker die Welt auf eigene Faust zu erkunden, dann ist es vorbei mit dem eigenen Tempo. Spaziergänge sind geprägt vom gelangweilten Warten mit gutem Zureden, oder dem Alarmstart, wenn die Kinder sich in Gefahr begeben. Entspannt ist es ab dem Zeitpunkt nur noch selten. Ein fahrbarer Untersatz kann das Kind in der Phase, in der es geschlagene 15 Minuten eine Blume pfücken kann, ein wenig beschleunigen. So muss man nicht bei jeder interessanten Szene minutenlang verharren, sondern bleibt in Bewegung. Was am Anfang der Beschleunigung dient, wird später zum Problem. Ist der Nachwuchs sprichwörtlich sattelfest, dann entwickelt er ungeahnte Geschwindigkeiten. Egal, welches Fahrzeug, die Kinder sind damit erstaunlich schnell außer Hör- und Sichtweite.
Aufrüsten
Wer den Zeitpunkt verpasst, an dem aufgerüstet werden muss, wird unfreiwillig zum Jogger. Mein Mann, der dankenswerter Weise für den Auslauf der Kleinen verantwortlich ist, verwendet daher einen eigenen Roller. Zwar gibt es bei unseren Drei immer noch einen großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen meinem schnellen Sohn und der langsamsten Kleinsten und er muss sich immer entscheiden, ob er den Jungen an der Spitze seinem Schicksal überlässt, oder bei der Kleinsten Verlassensängste und Panik auslöst, wenn er schneller wird, aber zumindest erreicht er jedes Kind in angemessener Zeit. Das passende Fahrzeug ist also nicht nur für die Kinder wichtig. Auch Mutter und Vater dürfen nicht vergessen, selbst in einen passenden fahrbaren Untersatz zu investieren!
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