Geschlechtsdimorphismus ist nicht wirklich ein schönes Wort, aber es beschreibt die körperlichen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Vertretern einer Art. Bei manchen Tieren ist das ganz deutlich. Löwen tragen eine Mähne, der Mandrill hat ein blau-rotes Gesicht und der Erpel ist bunter, als das unscheinbare Weibchen. Solche Geschlechtsmerkmale bilden sich meist erst aus, wenn die Tiere Geschlechtsreif werden. Auch bei den Menschen wachsen Bart und Muskeln, oder Brust und Becken erst mit der Pubertät. Trotzdem kann man auch einen kleinen Jungen meistens recht gut von einem Mädchen unterscheiden. Bei meinem Sohn ist der Dickkopf nicht nur ein Synonym für seine Sturheit.
Auf die Größe kommt es an
Jungs haben statistisch ein etwas höheres Geburtsgewicht, als Mädchen. Auch viele andere Durchschnittswerte liegen über denen, der weiblichen Babys. Söhne sind schwerer, als Töchter. Auch bei meinem Sohn ist das so. Nicht nur als Baby, bzw. im ersten Lebensjahr lag er über den Werten seiner Schwestern, sondern auch heute ist er einfach schwerer und irgendwie massiver. Die Proportionen sind absolut in Ordnung, aber sein Kopf ist deutlich größer und wirkt auch viel härter und massiver als der, unserer Töchter. Insgesamt wirkt er gedrungener und kompakter, als die Mädchen. Man sieht ihnen den Unterschied nicht an, aber spätestens, wenn man sie hochhebt, merkt man deutlich, dass sie ganz verschieden gebaut sind.
Kleines Kraftpaket
Mein Sohn ist vor kurzem 6 Jahre alt geworden. Er wird heuer zur Schule gehen. In den letzten Tagen hat er Training für sich entdeckt. Mit zwei kleinen Hanteln und einer Reckstange, die in den Türrahmen geschraubt wird, macht er unterschiedlichste Übungen. Er macht Kniebeugen, Dauerlauf und Liegestütze. Wir sind ziemlich beeindruckt, weil er sie technisch korrekt ausführt, wie mein Mann es beschreibt. Er lässt ihn immer wieder schwierigere Varianten probieren, die Beine auf der Couch auflegen, oder die Hände enger zusammenstellen. Der Kleine lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hat viel Spaß bei den Übungen.
Großer kleiner Mann
Alle meine Kinder sind kleiner, als andere Kinder ihres Alters. Trotzdem hat mein Sohn ausgesprochen große Hände. Seine Füße sind zwar noch nicht ganz so groß, wie die, seiner zwei Jahre älteren Schwester, aber er holt in letzter Zeit immer weiter auf. Nimmt man ihn in den Arm, oder streichelt man ihm über den Kopf, dann spürt man aber deutlich, dass er weniger weich ist, als seine Schwestern. Auch abseits seiner physischen Eigenschaften kann man seinen Kopf durchaus als Dickkopf beschreiben. Er ist tatsächlich verdammt stur.
Den Dickkopf durchsetzen
Alle Kinder haben das Problem, dass sie sehr dünn sind. Speziell beim Kauf von Hosen haben wir daher große Probleme. Den Mädchen verpasse ich meist Latzhosen, oder Leggins und selbst die eng anliegenden Hosen sitzen am Bund sehr locker. Für meine Sohn kaufe ich jede Saison neue Hosen. Er hat die schönsten und tollsten Jeans und verschiedene andere Modelle im Kasten. Alle quasi ungetragen, denn kurz nachdem er sie angezogen hat, legt er sie dankend wieder ab. Er trägt am liebsten Jogginghosen. Weite leichte Hosen mit einer Schnur im Bund, die man auch an seinen schmale Hüfte anpassen kann. Dazu vorzugsweise ein Superhelden-T-Shirt. Selbst wenn er das Hemd, das seine Oma ihm gekauft hat, mit der Masche trägt, kombiniert er das mit der wenig feierlichen Hose. Er hat eben einen Dickkopf.
Wie man sich bettet
Zugegebenermaßen hat es sich in letzter Zeit deutlich verbessert. Unser Ritual beim Zubettgehen hat sich ein wenig verändert und wenn er tagsüber in der Kita ist, bringt er sein Spielzeug nicht durcheinander. Trotzdem braucht er, wenn ich ihn ins Bett bringe, eine ganze Reihe von Dingen in Griffweite, die man in einem Bett nicht erwarten würde. Besonders schlimm ist es, wenn er zu Geburtstag, oder Weihnachten etwas Neues bekommen hat. Egal wir klobig, kantig, schwer, oder riesig es ist – Es liegt Nachts bei ihm. Seinem Dickkopf kann man sich in dieser Angelegenheit auch nicht widersetzen. Ich habe viel ausprobiert, aber die beste Variante ist und bleibt es, ihm die Dinge im Schlaf aus den Händen zu nehmen, wenn ich nicht möchte, dass er darauf schläft.
Dickkopf
Während die Älteste der Drei kompromissbereit ist, ist eine Diskussion mit den beiden anderen oft sinnlos. Hat man keine schlagenden Argumente, bzw. einen triftigen Grund, den man den Kindern auch erklären kann, ist es wesentlich einfacher ihnen ihren Willen zu haben. Wenn sie lieber etwas anderes anziehen, dann dürfen sie das. Bevor ich 15 Minuten diskutiere, ob ein Shirt plötzlich unangenehm kratzt, oder eine Unterhose kneift, dürfen sie sich gerne etwas anderes aus dem Kasten suchen. Das tue ich schließlich auch so.
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