Mein Mann sitzt den ganzen Tag im Büro. Abends, wenn er nach Hause kommt, dann geht er sehr gerne noch eine Runde mit den drei Kleinen. Jetzt im Sommer ist es Abends lange hell und die Kinder müssen auch nicht immer so früh ins Bett. Also genießt er die relativ kühlen Abendstunden und bewegt sich noch ein wenig an der frischen Luft. Die Kinder sind entweder mit ihren Fahrrädern, oder den Rollern unterwegs. So können sie auch weitere Strecken zu abgelegenen Kinderspielplätzen zurücklegen. Dummerweise sind die drei deutlich schneller als mein Mann.
Rollergeschwader
Die Zeiten mit den Dreirädern und den Bobbycars sind lange vorbei. Unsere drei Kleinen haben Roller, mit denen sie durch die Weltgeschichte unterwegs sind. Die Kleinste fährt mit einem recht einfachen und alten Roller, der bis maximal 50kg belastet werden kann. Die beiden Älteren haben aber seit letztem Jahr richtige Profigeräte, mit denen ich auch gerne mal meine Besorgungen mache. Große Räder mit Kugellagern sorgen dafür, dass sie ohne viel Aufwand unglaublich schnell werden. Auch die Kleinste ist gut dabei und fast genauso schnell, wie ihre beiden Geschwister. Geht man zu Fuß hinter ihnen her, dann ist man darauf angewiesen, dass sie immer wieder warten. Dass die keinen Fuß auf eine Straße setzen und immer dort bleiben, wo sie ihren Begleiter, sehen, also auch selbt gesehen werden, wissen sie. Das klappt auch ausgezeichnet. Zwar verschwinden sie ab und zu um eine Ecke, kommen aber rasch zurück. Vor dem Straßenverkehr haben sie großen Respekt uns sind eher zu vorsichtig, als zu wagemutig.
Fußgänger unter Druck
Allerdings ist mein Mann, wenn er zu Fuß mit Ihnen unterwegs ist, tatsächlich ein Klotz am Bein. Man müsste ordentlich schnell laufen um mit den High-End-Rollern Schritt zu halten. Das ist eine Tatsache, die meinen Mann etwas gestört hat. Die zweite Sache sind die Parkbänke. Wir gehen normalerweise zu recht abgelegenen Spielplätzen. Richtige Geheimtipps, die kaum jemand kennt. Wenn die Kinder mit ihrem Vater unterwegs sind, dann gehen sie oft große Runden und versuchen immer wieder neue Wege. So finden sie nach und nach alle Spielplätze im Umkreis einer Stunde. Wir wissen, wo es viele Schaukeln gibt, wo man mit einer Seilbahn fahren kann, kennen den Spielplatz mit dem besten Sandkasten und auch für Basketball, Volleyball, oder Fußball kennen wir passende Anlagen in der Gegend. Aber nicht jeder Spielplatz verfügt über ausreichend Parkbänke.
Müder Vater
Sind die Kinder einmal in ihr Spiel vertieft, dann brauchen sie keine wirkliche Aufsicht mehr. Klar muss man ein Auge auf sie haben und helfen, wenn sie sich in eine ausweglose Situation manövrieren, oder sich verletzen, aber eigentlich reicht es, wenn man daneben sitzt. Das mit dem Sitzen ist aber so eine Sache. Mein Mann sitzt zwar den ganzen Tag, aber wenn er dann drei Rollern nachgehezt ist und vielleicht noch ein schöner Sonnenuntergang und eine kühle Brise zum Entspannen einladen, ist ein Sitzplatz mit Aussicht meistens nicht mehr zu haben. In der Sonne stehen ist zwar nett, aber nach 15 Minuten wird es langweilig. Also hat er sich von seinen älteren Kindern zwei Dinge zu seinem Geburtstag gewünscht und beide bekommen.
Nachrollern
Das erste war ein Roller, den er sich gewünscht hat. Die Problemstellung dabei war allerdings sein Gewicht, das ganz knapp 😉 über dem liegt, was die meisten Roller als Maximum angeben. Also hat er jetzt einen ordentlichen Roller und darf sogar noch ein wenig wachsen, ohne dass das Spoartgerät seine Leistungsobergrenze erreicht. Nach dem ersten Ausflug damit war mein Sohn amüsiert, aber auch etwas geknickt. Dass Papa jetzt schneller ist als er, wenn er will, passt nicht so ganz in sein Weltbild. In das meines Mannes aber ganz genau. Schließlich muss man, wenn ein Kind stürzt ja gleich zu Stelle sein und nicht erst nach 5 Minuten daherschnaufen.
Luftbett to Go
Die zweite Sache, die er sich gewünscht hat, war eine tragbare leichte Sitzgelegenheit. Seine Kinder haben das mit einem aufblasbaren Sitz-, oder eigentlich Liegesack gelöst. Ein sehr einfaches Ding, das in einem kleinen Sack ganz gut in den Rucksack passt. Den Rucksack braucht man ohnehin immer mit, wenn man mit den Kindern unterwegs ist. Schließlich braucht man, auch wenn es kühler ist, für jedes eine Trinkflasche zur Hand. Das Teil hat er gestern gleich ausgetestet und war begeistert. Zwar muss man ein wenig durch die Gegend laufen und wahrscheinlich sieht es ganz witzig aus, wenn er mit dem Sack genug Luft fängt, aber liegt man einmal auf dem wackeligen Ding, dann ist die Welt absolut in Ordnung. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ganz offensichtlich ist er sehr zufrieden mit der Sitzgelegenheit.
Das Wochenende kann kommen
Die neue Ausstattung hat zwei Vorteile. Einerseits erhöht der Roller und die damit gesteigerte Geschwindigkeit meines Mannes die Reichweite, aber auch den Fahrspaß. Statt ständig stehen zu bleiben und zu warten, können die Kinder jetzt durchgehend treten. Andererseits sorgt der bequeme aufblasbare Sitztsack für einen zusätzlichen Motivationsschub für meinen Mann. Er geht zwar gerne mit den Kindern raus und ist auch am Wochenende immer wieder mit ihnen unterwegs, während ich ein paar Dinge im Haushalt erledigen, oder einfach mal ausspannen kann, aber so hat er einen zusätzlichen Anreiz. Die Zeit am Spielplatz, die eigentlich den größten Spaß für die Kinder bedeutet, hält man normalerweise ja eher kurz. Es wird schnell langweilig irgendwo auf einer Bank zu sitzen und die Kinder zu beobachten. Nach spätestens einer Stunde möchte man wieder weitergehen. Hat man das Sofa zum Aufblasen dabei, dann vergeht eine, aber auch zwei, oder drei Stunden wie im Flug. Entspannt in der Sonne liegen und die Natur genießen, während die Kleinen ausgiebig Spaß haben, ist eine tolle Sache. Zwei tolle Geschenke von denen die ganze Familie profitiert. Nur ich muss jetzt den Vier nachlaufen, wenn wir ausfahren…
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