Welche Mama kennt das nicht. Da dreht man sich nur mal kurz um und innerhalb weniger Sekunden entsteht ein Chaos, das man den Kindern nicht einmal in einer unbeaufsichtigten Stunde zugemutet hätte. Das Kinderzimmer steht auf dem Kopf, der Esstisch steht unter Wasser und die Schublade mit den Hauben wurde komplett geräumt.
Wenn ich mich tagsüber einmal eine meiner Haushaltspflichten fordert kann man meistens davon ausgehen, dass hinter meinem Rücken gleich wieder neue Pflichten entstehen. Mein Sohn zum Beispiel wird magisch vom Spülbecken im Badezimmer angezogen. Kaum ist er mal einen Moment unbeaufsichtigt läuft das Wasser. Beim Händewaschen werden dann gleich die Ärmel, der Boden und was sonst so im Badezimmer griffbereit ist mitgewaschen. Behebt man dann die Überschwemmung und ist wieder zu hundert Prozent bei dieser einen Sache wird die kleinste von Ihren Geschwistern zum Mitspielen genötigt. Sie nehmen ihr Spielzeug ab, versuchen ihr Hauben und andere Kleidungsstücke anzuziehen und ziehen und drücken Sie in die Richtung, in sie momentan nicht will. Wenn sie dann schreit und sich lautstark zur Wehr setzt sind die beiden Größeren schuldbewusst und geben sich einsichtig, wenn Mama sie zurechtweist . Sie beschäftigen sich dann wieder eine zeitlang ruhig und friedlich, solange ich wieder aufmerksam und in der Nähe bin, aber kaum drehe ich mich wieder um, oder richte meine ganze Aufmerksamkeit auf etwas anderes, als die lieben Kleinen wird dieser Fehler meistens sofort abgestraft.
Aber was soll man tun um Haushalt und Kinder parallel unter einen Hut zu bekommen? Es lässt sich nunmal nicht vermeiden, dass man ab und zu konzentriert an etwas anderem als der Kindererziehung und -betreuung arbeitet. Ich kenne dazu kein Rezept, aber oft habe ich es schon im Gespür, dass die Kinder Flausen im Kopf haben und verschiebe Dinge, die mich ablenken würden um sie mit der Laune nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Meist lässt sich schon nach dem Aufwachen vorhersagen, ob die Kinder an dem Tag friedlich spielen werden, oder mehr Aufmerksamkeit brauchen, als üblich. An solchen Tagen muss ich dann alles, was nicht unbedingt erforderlich ist hinten anstellen. Meine Kinder brauchen mich einfach an manchen Tagen mehr, als an anderen und wenn ich diesem Bedürfnis dann nicht Rechnung trage, dann bereue ich es meistens.
Ein Gutes haben solche Tage aber auch. Man beschäftigt sich mit dem eigenen Nachwuchs intensiver und bewußter. Wenn man dann die eine, oder andere Stunde mit den Kindern verbringt und mit Ihnen spielt kann man ihnen neue fesselnde Spiele zeigen, die sie auch mal alleine nachspielen können. Da wird aus dem Kinderzimmer mal die Notaufnahme eines Puppenspitals, oder das Kochgeschirr wird als Ausstattung für ein Teddybären-Restaurant verwendet. Tage später kann ich dann beobachten, wie die Kinder diese Impulse umsetzen und selber ähnliche Szenarien nachstellen und sich friedlich mit ihren Spielsachen beschäftigen. Dann kann ich mich wieder einmal voll und ganz auf den Haushalt konzentrieren.
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