Fahrradfahren lernen? Erledigt! auf kinderalltag.de

Fahrradfahren lernen? Erledigt!

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber zwei große Schritte für einen kleinen Jungen und ein kleines Mädchen. Meine beiden großen können Fahrrad fahren! Das alleine ist ja schon toll, aber es wird noch toller, weil es nämlich ganz besonders war, wie ich sie es gelernt haben. Hier die Geschichte zum Fahrradfahren lernen!

elterliche Pflicht

Die Älteste der drei ist gerade 6 Jahre alt geworden und wir haben es nicht geschafft ihr vor dem 6. Geburtstag Fahrradfahren beizubringen. Das Fahrradfahren lernen haben wir nämlich für einen langwierigen Prozess gehalten vor dem wir uns ein wenig gefürchtet haben. Mein Mann hat Erfahung mit seinen Kindern aus erster Ehe und bekommt schon Rückenschmerzen, wenn er davon erzählt, wie er kilometerweit mit der Hand am Sattel hinter seinen Kindern hergelaufen ist. Er bekommt Schweißausbrüche, wenn er daran denkt, wie er dem dem unsicheren Kind, das immer schneller und schneller wurde, nachlief und mit ein paar heldenhaften Hechtsprüngen das Schlimmste verhindern konnte. Aber es nützt alles nichts – Fahrradfahren lernen muss gemacht werden und weil Kinder das nicht alleine können müssen die Eltern das erledigen.

Anachronismus

Der Druck wurde größer. Mein Kleiner hat ein Fahrrad von einer Bekannten bekommen und seitdem hielt ihn nichts mehr. Fahrrad hier, Fahrrad da – Das neue zentrale Thema um das sich sein Leben drehte. Also hat mein Mann sich erbarmt, als die Älteste einen Tag nach ihrer Geburtstagsparty wieder auf einer Party eingeladen war und hat das Fahrrad in Betrieb genommen. Es war ein Schlauch zu tauschen und der Sattel musste eingestellt werden. Also verbrachten Vater und Sohn eine halbe Stunde mit Kinderfahrrad, Luftpumpe und mehreren Werkzeugkisten am Balkon. Danach ging es zum ersten Spaziergang mit Fahrrad. Meinem Mann sah ich die Phantomschmerzen im Rücken an, als ich die beiden verabschiedete. So wie es aussah würde der jüngere Bruder als erster Fahrradfahren lernen.

Der Anruf

Vor unseren Haus ist ein Park. Eine schmale, wenig befahrene Strasse trennt und davon. Von unserem Balkon aus sieht man ihn ganz gut ein. Etwa 5 Minuten, nachdem mein Mann und mein Sohn in den Lift gestiegen waren rief mein Mann mich an. Nein, es war nichts passiert, er bat mich nur auf den Balkon. Also ging ich mit dem Handy am Ohr auf den Balkon uns sah meinen Kleinen mit seinem Fahrrad und ohne Stützräder, zwar etwas wackelig, aber frei und einige Meter von meinem telefonierenden Mann entfernt radeln. Der kleine Rabauke hatte sich, meinem Mann zufolge auf das Fahrrad gesetzt und war nach drei Versuchen losgefahren.

Genie beim Fahrradfahren lernen

Gut, jetzt könnte man meinen, dass entweder mein Mann, oder mein Sohn ein Genie ist. Ist man wohlwollend, dann kann man auch annehmen, dass beide genial sind. Das Geheimnis hinter dem Fahrradfahren lernen in Bestzeit ist allerdings ganz einfach. Zwei Tage später wiederholte sich die Sache nämlich mit meiner Tochter. Der Bruder radelte unter meiner Aufsicht seine Runden im Park und war stolz wie Oskar und mein Mann durfte meiner Tocher das Fahrradfahren beibringen. Wer ihre rethorischen Fähigkeiten und ihre Ausdauer bei Erklärungen und Ausreden kennt, der weiß, dass das eher mühsam werden würde. Tatsächlich erklärte sie ihm bei jedem der zahlreichen Pausen, die sie beim Fahrradfahren lernen einlegen musste, die Zusammenhänge der Welt und eine Reihe von Ursachen und Umständen, die beim selbstständigen Fahrradfahren für Schlenkern und Stoppen sorgten, aber abgesehen davon konnte sie ebenfalls sofort fahren. Es war ausreichend sie ein paar Minuten am Nacken zu sichern und sie hat sich ein wenig ungeschickter angestellt, als ihr Bruder, aber es war verdammt einfach.

Ursachenforschung

Letzten Spätsommer habe ich noch darüber geschrieben. In meinem Artikel Die Laufrad und Bobbycar-Gang habe ich das Laufrad thematisiert. Heute kann ich bestätigen, dass die Anschaffung eines Laufrades für meine Kinder eine goldrichtige Entscheidung war. Die beiden sind vorher lange und sicher mit dem Laufrad gefahren und haben damit das, was beim Fahrradfahren lernen eigentlich passiert, nämlich das Automatisieren des Gleichgewicht Haltens, bereits erlernt. Durch das regelmäßige Fahren mit dem Dreirad war beiden auch das Prinzip Pedal nicht unbekannt. Beim Fahrradfahren lernen haben sie dann lediglich die Erfahrung vom Laufrad mit der Erfahrung vom Dreirad kombiniert.

Nächste Schritte

Nachdem die beiden jetzt sehr sicher auf ihren Fahrrädern unterwegs sind, werden wir wohl eine größere Tour mit ihnen einplanen. Das heißt, dass wir unsere Fahrräder nach 6 Jahren auch mal wieder aus dem Keller holen können. Zumindest einer von uns. Damit die Kleinen aber auch auf einem Radweg bestehen müssen wir ihre Fahrräder noch straßenverkehrstauglich machen. Ich habe mich dazu schon Kinderfahrrad Tests angesehen. Ich spiele allerdings auch mit dem Gedanken ihnen gleich neue Fahrräder zu kaufen. Das Aufrüsten der Alten kann auch schon recht aufwändig werden.

Glück gehabt

Wer sich über das schnelle Fahrradfahren lernen der Kinder am meisten freut ist mein Mann. Am meisten freuen sich seine Lendenwirbel, die durch das rasche Erlernen geschont wurden. Beide Kinder waren innerhalb von Minuten in der Lage selbstständig zu fahren. Wir haben keine Stützräder verwendet, sondern sie direkt auf ihre Fahrräder gesetzt. Ein paar Meter Sicherung am Nacken und schon waren sie in der Lage frei zu fahren. Man hat deutlich gemerkt, dass sie mit Lenkbewegungen und Gewichtsverlagerungen ihre Fahrräder aktiv stabilisiert haben. Sie sind beide anfangs recht weit angelaufen, bevor sie auf die Pedale gestiegen sind. Das Wichtigste aus der Erfahrung mit dem Laufrad ist aber, dass sie Stürze verhindern können. Sie wissen, wie sie mit den Sohlen bremsen und wie sie im Notfall rasch und sicher stehen bleiben können. Ich kann ein Laufrad unbedingt empfehlen. In der Kombination mit dem Dreirad hat es meinen Kindern die Fähigkeiten zum Fahrradfahren vermittelt und meinem Mann wahrscheinlich einen Bandscheibenvorfall erspart 😉

 

 

 

1 Comment Posted

  1. Hallo Andrea,
    vielen Dank für den schönen Bericht. Ich musste sehr lachen da mich vieles an unsere eigenen Erfahrungen erinnert hat.
    Auch unsere Kinder sind gerne und viel Laufrad gefahren. Dann klappte der Umstieg auf das Fahrrad fast wie von selbst. Das größte Problem war das Treten und man merkte, dass sie am liebsten das Fahrrad wie ein Laufrad benutzt hätten. Aber schon bald klappte auch das. Nur das Bremsen ist weiterhin ein Problem. Unser Laufrad hatte keine Handbremse, die Kinder haben immer mit den Füßen gebremst. Tja, beim Fahrrad versuchen sie jetzt das gleich. Das klappt aber nicht so wirklich gut. Hatten Deine Kinder ein Laufrad mit Bremse? Wir klappt das jetzt mit dem Bremsen am Fahrrad?
    LG Peter

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